14.12.2001

Vossloh sieht dem Geschäftsjahr 2002 mit Optimismus entgegen

In diesem Jahr wird das Vorjahresergebnis trotz höheren Umsatzes nicht erreicht / Für 2002 sieht die Planung eine EBIT-Steigerung um 22 % vor / Mehrheitserwerb an der schwedischen NovoSignal AB
Der Vossloh-Konzern wird im Geschäftsjahr 2001 seinen Umsatz trotz der nachhaltigen Konjunkturschwäche um rund 5 % auf gut 899,2 Mio. Euro steigern. Das Plus ist de facto noch größer, weil in der Vorjahreszahl von 854,4 Mio. Euro der Umsatz des zwischenzeitlich veräußerten Maschinenbaus in Höhe von 61,7 Mio. Euro enthalten ist. Das Umsatzwachstum beruht vor allem auf den gestiegenen Geschäftsaktivitäten der Sparte Eisenbahn & Verkehr, insbesondere in den Geschäftsfeldern Weichensysteme, Schienenbefestigungen und Lokomotiven.
"Trotz der deutlichen Umsatzausweitung entwickelte sich das Konzernergebnis rückläufig. So erlitt der Lichttechnikmarkt nach der Sommerpause konjunkturbedingt einen starken Einbruch, der in den vergangenen Monaten besonders drastisch ausfiel. Und die in der Sparte Eisenbahn & Verkehr deutlich über Plan gelegene Entwicklung wurde durch den Konkurs der Railtrack, dem größten britischen Eisenbahnunternehmen, zunichte gemacht. Hinzu kam eine Ergebnisverfehlung im Lokbereich aufgrund der Kosten für den vorgezogenen Kapazitätsaufbau. Die Erwartung, durch zusätzliche Ergebnisse aus dieser Sparte die fehlenden Beiträge der Lichttechnik ausgleichen zu können, wurde damit hinfällig", erklärte der Vorsitzende des Vorstands der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, vor Journalisten in Frankfurt a.M.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) wird vor allem aufgrund der rezessionsbedingt stark rückläufigen Ergebnisentwicklung in der Lichttechnik von 77,9 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr voraussichtlich 60,1 Mio. Euro sinken. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 6,7 % nach 9,1 % im Jahr zuvor.

Der Konzernüberschuss wird im laufenden Jahr voraussichtlich 17,0 Mio. Euro betragen. Im vergangenen Jahr hatte er bei 27,8 Mio. Euro gelegen.

Im Mittel beschäftigt der Vossloh-Konzern im laufenden Jahr 5.587 Mitarbeiter. Im Jahr zuvor waren es 5.583. Die Personalintensität wird leicht von 74,2 % auf nunmehr 77,3 % steigen.

In der Sparte Eisenbahn & Verkehr wird der Umsatz in 2001 bei 648,7 Mio. Euro liegen und damit die Erlöse des Vorjahres in Höhe von 579,8 Mio. Euro um 11,9 % übertreffen. Diese Steigerung wird trotz des Abgangs des Maschinenbaus erzielt werden. Mit 57,5 Mio. Euro wird das EBIT jedoch gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Mio. Euro bzw. 16,7 % geringer ausfallen.

Schuchmann informierte über den kürzlich erfolgten Mehrheitserwerb (55 %) an dem schwedischen Unternehmen NovoSignal AB durch die Vossloh System-Technik GmbH (VST). "NovoSignal ist eine kleine, aber feine Entwicklungsgesellschaft speziell für Leitsysteme sowie für elektronische Stellwerke für Nebenstrecken. Mit dieser Akquisition ist der VST der Einstieg in den enormen Wachstumsmarkt der Sicherungstechnik und zugleich ein wichtiger Schritt auf den skandinavischen Markt gelungen", so der Vossloh-Chef.

Für das Jahr 2002 plant die Sparte Eisenbahn & Verkehr ein Umsatzwachstum von rund 3,5 % auf 671,2 Mio. Euro. Dieses resultiert vor allem aus den Weichensystemen und Lokomotiven. Dabei soll das EBIT deutlich um 24 % auf 71,2 Mio. Euro erhöht werden.

Die Sparte Lichttechnik litt im zu Ende gehenden Jahr besonders unter der konjunkturellen Entwicklung, insbesondere auf den europäischen Kernmärkten von Vossloh. So wird der Umsatz in 2001 gegenüber dem Vorjahr (274,1 Mio. Euro) voraussichtlich um rund 9 % auf 249,8 Mio. Euro fallen. Das EBIT wird noch deutlicher zurückgehen, nämlich von 18,5 Mio. Euro auf 11,0 Mio. Euro. "Ohne die in 2000 begonnenen umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen wären wir in diesem Jahr Gefahr gelaufen, in dieser Sparte rote Zahlen zu schreiben. Diese Tatsache unterstreicht einmal mehr die Richtigkeit und Wichtigkeit der Restrukturierung", betonte Schuchmann.

Aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche geht die Sparte für 2002 von einem weiteren Umsatzrückgang von knapp 3 % auf 242,6 Mio. Euro aus. Beim Ergebnis wird jedoch eine deutliche Steigerung um 23 % auf 13,5 Mio. Euro angestrebt. Dabei werden sich u.a. die vielfältigen Restrukturierungsmaßnahmen auszahlen.

Für das Geschäftsjahr 2002 plant der Konzern insgesamt ein Umsatzwachstum von 1,7 % auf 914,2 Mio. Euro, das im Wesentlichen aus der positiven Geschäftsentwicklung der Sparte Eisenbahn & Verkehr resultiert. Beim EBIT wird eine deutliche Steigerung um mehr als 22 % auf 73,7 Mio. Euro angestrebt. Beim Konzernüberschuss wird sogar ein Wachstum um knapp 50 % auf 25,0 Mio. Euro für möglich gehalten. "Wir übersehen dabei jedoch nicht das Chancen-, aber auch Risikopotenzial, das aufgrund der Unsicherheiten bezüglich der konjunkturellen Entwicklung und der Abrechnung verschiedener Projekte in der Sparte Eisenbahn & Verkehr in dieser Planung steckt. Dieses Potenzial beläuft sich auf rund 5 Mio. Euro", erläuterte Schuchmann. Er machte deutlich, dass die Wachstumsstory Vossloh grundsätzlich nach wie vor im Takt sei.



Werdohl, den 14. Dezember 2001

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Andreas Bunse, Vossloh AG, Tel. 02392/52249