26.03.2014

Gute Wachstumsperspektive für Vossloh dank erfolgreicher Internationalisierung


Der Vossloh-Konzern setzt seinen Wachstumskurs wie geplant fort. Im Geschäftsjahr 2013 konnte der Bahntechnik-Konzern seinen Umsatz auf 1.321,2 Mio.€ steigern. Das Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) verringerte sich 2013 aufgrund von Sondereffekten jedoch erheblich auf 54,2 Mio.€. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2013 bei über 1,7 Mrd.€.

„Unsere Märkte haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Knappe öffentliche Budgets in unserem Kernmarkt Europa schwächen die Nachfrage zum Teil deutlich. Somit haben wir uns mit intensiviertem Wettbewerb sowie damit einhergehendem Preisdruck auseinanderzusetzen. Trotzdem sind wir erfolgreich weiter gewachsen.“, sagt Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG. Der Konzern sei gut aufgestellt, um diesen Herausforderungen auch weiterhin zu begegnen: „In den vergangenen Jahren haben wir nicht nur unsere führende Position in Europa gefestigt, sondern in allen wichtigen Wachstumsregionen für Bahntechnik weltweit investiert. Zudem haben wir neue Produkte entwickelt, die auf großes Interesse stoßen. Mit unserer Internationalisierungs- und Produktstrategie haben wir uns regionale Wachstumsperspektiven erschlossen, die die Grundlage für den zukünftigen Erfolg von Vossloh bilden. Wir sind zuversichtlich, dass Vossloh seine Erlöse im laufenden Geschäftsjahr um über 10 Prozent steigern und das EBIT wieder deutlich verbessern wird.“

Mit 1.321,2 Mio.€ lag der Umsatz von Vossloh im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Während Europa die wesentliche Absatzregion des Konzerns bleibt, konnte der Umsatzanteil außerhalb Europas weiter leicht auf 37,4 Prozent gesteigert werden. Zu Beginn des Jahres 2007 lag dieser Anteil noch bei knapp 10 %.

Entgegen der ursprünglichen Planung sank das EBIT von 97,5 Mio.€ im Jahr 2012 auf 54,2 Mio.€ im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die EBIT-Marge verringerte sich von 7,8 % auf 4,1 %. Die rückläufige Ergebnisentwicklung ist zum einen auf umfangreiche Sonderbelastungen zurückzuführen, die insbesondere in Aufwendungen für die finale, außergerichtliche Beilegung eines Rechtsstreits im Geschäftsbereich Transportation begründet sind. Zum anderen ergaben sich in diesem Geschäftsbereich Mehraufwendungen bei der Auftragsabwicklung mehrerer Projekte, die zusätzliche und nicht erwartete Ergebniseinbußen nach sich zogen. Der Konzernüberschuss verringerte sich auf 15,0 Mio.€ (Vorjahr: 59,2 Mio.€).

Mit 201,2 Mio.€ lag die Nettofinanzschuld Ende 2013 nahezu auf Vorjahresniveau. Das Nettoumlaufvermögen (Working Capital) betrug zum 31. Dezember 2013 102,1 Mio.€, was einer Reduzierung um 38,5 % entspricht. Das eingesetzte Kapital (Capital Employed) verringerte sich um 1,3 % auf 817,7 Mio.€ zum Jahresende 2013. Der frei verfügbare Cashflow lag – trotz des Ergebnisrückgangs und höherer Investitionen im Rahmen der Internationalisierungsstrategie – bei 55,8 Mio.€ (Vorjahr: 104,1 Mio.€). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) verringerte sich 2013 von 11,5 % auf 6,1 %. Wesentlich für diesen Rückgang war das deutlich niedrigere EBIT des Konzerns.

Der Auftragseingang des Vossloh Konzerns erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 16 % auf 1.502 Mio.€. Der Auftragsbestand lag Ende 2013 bei 1.728 Mio.€ (Vorjahr: 1.548 Mio.€) und erreichte damit einen neuen Höchststand.

„Der hohe Auftragseingang und der sehr hohe Auftragsbestand zeigen, dass Vossloh Produkte und Dienstleistungen anbietet, die dank hoher Qualität und technischer Innovation weltweit gefragt sind“, sagt Dr.-Ing. Norbert Schiedeck, Mitglied des Vorstands der Vossloh AG. „So haben wir 2013 beispielsweise mit den flexibel einsetzbaren EURODual-Lokomotiven einen Auftrag in Südafrika gewonnen, der zu den größten in der Geschichte des Unternehmens zählt. Auch hat uns die Stadt Hannover einen Folgeauftrag für die modernen Stadtbahnwagen erteilt, deren Entwicklung wir vor drei Jahren begonnen haben, und die seit November 2013 ausgeliefert werden. Im vergangenen Jahr wurden wir zum Beispiel auch von Saudi-Arabien mit der Lieferung der höchst anspruchsvollen Befestigungssysteme für die weltweit erste Hochgeschwindigkeitsstrecke durch die Wüste betraut. Der jüngste Großauftrag, Trolleybusse in Seattle und San Francisco mit Traktionssystemen auszustatten, zeigt ebenfalls, dass sich die Nachfrage nach unseren Produkten auch im Jahr 2014 erfreulich fortsetzt und Vossloh sein Geschäft immer weiter internationalisiert.“

Rail Infrastructure
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure, in dem sämtliche Aktivitäten rund um Produkte und Dienstleistungen für die Schieneninfrastruktur gebündelt sind, steigerte im Geschäftsjahr 2013 seinen Umsatz deutlich um 13,1 % auf 896,0 Mio.€ (Vorjahr: 792,4 Mio.€). Damit lag der Anteil dieses Geschäftsbereichs am Konzernumsatz bei 67,8 %. Das größte Erlöswachstum erzielte das Geschäftsfeld Fastening Systems mit einem Plus von nahezu 30 %. Vossloh Switch Systems steigerte seinen Umsatz leicht, während die Erlöse des Geschäftsfelds Rail Services wieder im zweistelligen Prozentbereich wuchsen, wenn auch von noch niedrigem Niveau. Das EBIT des Geschäftsbereichs Rail Infrastructure lag mit 94,1 Mio.€ im abgelaufenen Geschäftsjahr 15,2 % über dem Vorjahreswert. Der Anstieg war insbesondere durch die sehr gute Geschäftsentwicklung im Geschäftsfeld Fastening Systems bedingt. Die EBIT-Marge des Geschäftsbereichs verbesserte sich von 10,3 % im Jahr 2012 auf 10,5 % im Jahr 2013. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs Rail Infrastructure betrug zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 517 Mio.€ (Vorjahr: 600 Mio.€).

Das Geschäftsfeld Fastening Systems steigerte seinen Umsatz 2013 erneut signifikant um 29,1 % auf 376,4 Mio.€. Grund hierfür waren deutlich höhere Umsätze im asiatischen Raum, vor allem im Geschäft mit Befestigungssystemen für Hochgeschwindigkeitsstrecken in China. Darüber hinaus konnte Vossloh Fastening Systems 2013 in Kasachstan und Südkorea spürbare Umsatzsteigerungen erzielen.

Vossloh Switch Systems, das nach Umsatz größte Geschäftsfeld des Konzerns, erzielte mit einem Erlös von 460,7 Mio.€ eine Steigerung von 2,1 % gegenüber 2012. Im westeuropäischen Markt gelang es Vossloh Switch Systems, die Umsätze in Frankreich deutlich zu erhöhen. Daneben blieben die USA, Schweden und Australien die größten Märkte von Vossloh Switch Systems.

Das Geschäftsfeld Rail Services steigerte die Umsätze auf 62,1 Mio.€ im Jahr 2013, was einem Anstieg um 13,7 % entspricht. Mit der innovativen Dienstleistung des Hochgeschwindigkeits-Schleifens von Schienen – HSG – sowie dessen Weiterentwicklung für Nahverkehrsnetze – HSG City – plant das Geschäftsfeld in den nächsten Jahren verstärkt zu wachsen.

Transportation
Der Umsatz im Geschäftsbereich Transportation, in dem das Schienenfahrzeug- und Fahrzeugkomponentengeschäft einschließlich entsprechender Dienstleistungen zusammengefasst wird, ging im Jahr 2013 in beiden Geschäftsfeldern – Vossloh Transportation Systems und Vossloh Electrical Systems – zurück. Ursächlich waren hierfür Verzögerungen bei Nachfrage und Projektabläufen. Insgesamt verringerte sich der Umsatz des Geschäftsbereichs im Jahr 2013 um 5,7 % auf 425,2 Mio.€. Das EBIT des Geschäftsbereichs Transportation verringerte sich von 35,5 Mio.€ im Jahr 2012 auf -21,2 Mio.€ im Jahr 2013. Dies lag insbesondere an den 2013 angefallenen Sondereffekten im Geschäftsfeld Transportation Systems sowie an Projektverzögerungen und Forderungswertberichtigungen bei Vossloh Electrical Systems. Die EBIT-Marge sank von 7,9 % auf -5,0 %. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereichs Transportation am 31. Dezember 2013 übertraf mit 1.211 Mio.€ den bereits hohen Vorjahreswert von 949 Mio.€. Mit diesem hohen Auftragsbestand erwartet der Geschäftsbereich Transportation für das laufende Geschäftsjahr 2014 signifikantes Umsatzwachstum und eine deutliche Verbesserung der Profitabilität.

Im Geschäftsfeld Transportation Systems verringerte sich der Umsatz im Jahr 2013 auf 261,9 Mio.€ (Vorjahr: 293,7 Mio.€). Sowohl bei Vossloh Locomotives in Kiel, als auch bei Vossloh Rail Vehicles in Valencia blieben die Erlöse hinter den Vorjahreswerten zurück. Die im Geschäftsjahr 2013 wichtigsten Märkte für das Geschäftsfeld Transportation Systems waren Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Israel. Der Auftragseingang des Geschäftsfelds verbesserte sich im Berichtsjahr deutlich. Insgesamt summierten sich die neuen Aufträge 2013 auf 453,9 Mio.€, was einer Steigerung von 37,8 % entspricht. Zu dieser Entwicklung trug wesentlich der im dritten Quartal 2013 erhaltene Zuschlag für einen Großauftrag aus Südafrika über 70 Lokomotiven im Wert von rund 250 Mio.€ bei.

Im Geschäftsfeld Vossloh Electrical Systems blieb der Umsatz im Jahr 2013 mit 165,7 Mio.€ leicht hinter dem Vorjahreswert von 166,8 Mio.€ zurück, was auf Projektverzögerungen zurückzuführen ist. Der Auftragseingang des Geschäftsfelds übertraf im Berichtsjahr mit 238,4 Mio.€ den Wert des Vorjahres (166,7 Mio.€) spürbar. Beispielsweise zog die Stadt Hannover eine Option aus einem bereits 2011 geschlossenen Vertrag und bestellte im Berichtsjahr 50 weitere Stadtbahnwagen. Darüber hinaus konnte Vossloh Electrical Systems großvolumige Serviceaufträge gewinnen, wie die Modernisierung von Triebwagen des Nahverkehrsbetreibers South West Trains in Großbritannien.

Dividende von 0,50 € je Aktie
Vorstand und Aufsichtsrat der Vossloh AG beabsichtigen, der Hauptversammlung aufgrund der stark rückläufigen Ergebnisentwicklung eine Dividendenzahlung von 0,50 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2013 vorzuschlagen (Vorjahr: 2,00 €). Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 6,0 Mio.€.

Mitarbeiterzahl
Der Vossloh-Konzern beschäftigte zum Jahresende 2013 weltweit 5.613 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 11,8 % bzw. 591 Mitarbeitern, was im Wesentlichen auf Akquisitionen zurückzuführen ist. In Deutschland waren zum 31. Dezember 2013 insgesamt 1.808 Mitarbeiter für Vossloh tätig, darunter 84 Auszubildende.

Ausblick
Der Vossloh-Konzern rechnet damit, im laufenden Geschäftsjahr den Umsatz um über 10 % zu steigern und damit erneut deutlich stärker als der Gesamtmarkt für Bahntechnik zu wachsen. Grundlage hierfür ist der hohe Auftragsbestand von 1.728 Mio.€. Durch die geplante Umsatzsteigerung und den Wegfall der außerordentlichen Belastungen des Berichtsjahres 2013 strebt Vossloh für das laufende Jahr eine deutliche Verbesserung des EBIT an. In Abhängigkeit vom Fortschritt der Projekte im Geschäftsbereich Transportation soll sich die EBIT-Marge des Konzerns 2014 zwischen 5 % und 7 % bewegen. Wir gehen auch für 2014 von dem für unser Geschäft typischen, verhaltenen Start ins Geschäftsjahr aus. Aus heutiger Sicht wird der ROCE im Jahr 2014 in einer Bandbreite von 7,5 % bis 10,5 % liegen.


Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick
Vossloh-Konzern Q4 2013 Q4 2012 Δ % 2013 2012 Δ %
Umsatz Mio.€ 349,6 351,5 -0,5 1.321,2 1.243,0 6,3
EBIT Mio.€ 19,7 36,4 -45,8 54,2 97,5 -44,5
EBIT-Marge % 5,6 10,4 - 4,1 7,8 -
ROCE % 8,9 17,1 - 6,1 11,5 -
Wertbeitrag Mio.€ 1,0 15,1 -93,6 -21,9 13,0 -
Konzernüberschuss Mio.€ 10,7 27,8 -61,6 15,0 59,2 -74,7
Ergebnis je Aktie 0,89 2,32 -61,6 1,25 4,94 -74,7

Werdohl, 26.03.2014


Kontaktdaten für die Medien:
Vossloh AG
Telefon: +49 (0) 23 92 / 52-608
E-Mail: Presse@ag.vossloh.com


Kontaktdaten für Investoren:
Vossloh AG
Telefon: +49 (0) 23 92 / 52-609
E-Mail: Investor.relations@ag.vossloh.com


Vossloh ist weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Der Konzern konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Unter dem Dach der Vossloh AG sind die Aktivitäten in den zwei Geschäftsbereichen Rail Infrastructure und Transportation geordnet. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Vossloh mit rund 5.600 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,3 Mrd.€ und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 54,2 Mio.€.