25.04.2001

Vossloh-Konzern: Umsatz und Ergebnis im 1. Quartal 2001 zweistellig verbessert

Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2000 präsentiert



Der Vossloh Konzern hat im Geschäftsjahr 2000 mit 854,4 Mio. € den höchsten Umsatz seiner mehr als 120jährigen Geschichte erwirtschaftet. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 64,3 Mio. € bzw. 8,1 %.



Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) erreichte mit 77,9 Mio. € eine Steigerung um rund 61 % oder 29,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Dabei reduzierte sich die Belastung durch Restrukturierungsaufwendungen von 18,8 Mio. € in 1999 auf rund 5 Mio. € in 2000. Die EBIT-Marge zog damit von 6,1 % auf 9,1 % an.



Sowohl das Konzern-EBIT als auch das Konzern-EBT erreichten den bislang höchsten Wert. Der Konzernüberschuss betrug 27,8 Mio. € und lag damit um 57,1 % oder 10,1 Mio. € über dem Vorjahresergebnis. "Aufgrund der auf 7,8 Mio. € gestiegenen Anteile Fremder am Konzernergebnis konnte der in 1998 höchste bislang erzielte Konzernüberschuss von 31,2 Mio. € in 2000 noch nicht erreicht werden. Diesen Wert wollen wir jedoch im laufenden Geschäftsjahr deutlich überschreiten", betonte der Vorsitzende des Vorstands der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, vor der Presse in Düsseldorf.



Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2000 lag mit 896,3 Mio. € um 110,8 Mio. € höher als zum Vorjahresstichtag. Zu diesem Anstieg trugen vor allem Erhöhungen der Vorräte, des Anlagevermögens und der kurzfristigen Forderungen bei. Die Verlängerung der Passivseite ist zurückzuführen auf erhöhte Bankverbindlichkeiten, den Anstieg übriger Verbindlichkeiten sowie auf die Schaffung zusätzlichen Eigenkapitals. Die Eigenkapitalrendite - gemessen als Verhältnis des EBT zum Eigenkapital - stieg dank der im Vergleich zum Vorjahr verbesserten Ergebnissituation deutlich um 5,9 % auf 20,0 %. Durch den im Verhältnis zur Bilanzsumme unterproportionalen Anstieg des Eigenkapitals verringerte sich die Eigenkapitalquote im Vorjahresvergleich um 1,6 % auf 35,8 %.

Dividende soll um 25 % erhöht werden



Der über den Erwartungen liegende Konzernüberschuss hat Vorstand und Aufsichtsrat veranlasst, der Hauptversammlung am 31. Mai 2001 vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2000 eine gegenüber dem Vorjahr um 0,15 € erhöhte Bardividende von 0,75 € je Aktie zu beschließen. "Mit der vorgeschlagenen Dividendenerhöhung tragen wir zugleich der unbefriedigenden Kursentwicklung der Vossloh-Aktie in 2000 Rechnung. Unsere Aktionäre haben mit Blick auf den Kurssprung unserer Aktie seit Jahresbeginn also einen doppelten Grund zur Freude: einerseits eine Erhöhung der Ausschüttung um 25 %, andererseits ein Kursgewinn seit Anfang dieses Jahres um mehr als 50 % von 15 € auf jetzt rund 24 €", so Schuchmann.



Der Personalstand im Konzern lag zum Jahresende 2000 bei 5.564 Mitarbeitern und damit um 92 höher als zum Vorjahresstichtag. Die Erhöhung der Mitarbeiterzahl geht vor allem auf die Sparte Lichttechnik zurück. Die Reduzierung der Belegschaftszahlen aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen wurde überkompensiert durch die erstmalige Berücksichtigung der neu akquirierten Wustlich-Gruppe und den Ausbau der tunesischen Fertigung.



Eisenbahn & Verkehr führend in Spezialmärkten



Die Sparte Eisenbahn & Verkehr ist mit ihren drei Geschäftsbereichen Gleis, Schienenfahrzeuge & Instandhaltung und Systemtechnik jeweils führend in Spezialmärkten tätig, vor allem der Eisenbahntechnologie. Unter den international agierenden Anbietern der Verkehrstechnik nimmt sie durch ihre Konzentration auf Nischenmärkte mit hoher Ertragskraft sowie Dienstleistungen mit großem Kundennutzen eine herausragende Sonderstellung ein.



Im Berichtsjahr erreichte die Sparte einen Umsatz von 579,8 Mio. €. Damit fiel er um 17,9 Mio. € bzw. 3,2 % höher als im Vorjahr (561,9 Mio. €) aus. Das EBIT konnte die Sparte Eisenbahn & Verkehr deutlich überproportional zum Umsatz von 54,8 Mio. € um 25,9 % auf 69,0 Mio. € im Berichtsjahr steigern. Damit verbesserte sich auch die EBIT-Marge von 9,8 % auf 11,9 %. Da die Steigerung des EBIT den Anstieg des Capital Employed (7,9 %) deutlich übertraf, erhöhte sich der ROCE im Berichtsjahr auf 15 % nach 12,9 % im Vorjahr. Damit erreichte die Sparte das Ziel, den vom Konzern geforderten nachhaltigen ROCE von mindestens 15 % zu erwirtschaften.



Lichttechnik mit breitem Spektrum



Unter der Marke Vossloh-Schwabe produziert und vertreibt die Sparte Lichttechnik alle wesentlichen elektrischen Teile einer Leuchte - außer der Lampe. Das Spektrum reicht von hochwertigen elektronischen und elektromagnetischen Vorschaltgeräten und Transformatoren über Zündgeräte und Kondensatoren bis zu Lampenfassungen. Vossloh-Schwabe gehört mit Marktanteilen in Europa von rund 30 % und weltweit von etwa 15 % zu den führenden Produzenten von Betriebskomponenten für Leuchten. Mit dem Erwerb der Wustlich-Gruppe gelang Anfang 2000 der Einstieg in die Leuchtdioden-Technologie. Der wachsenden Nachfrage nach Lichtsteuerungen wird durch den Aufbau eines eigenen Geschäftsbereichs "Licht- und Gebäudemanagement" Rechnung getragen.



Aufgrund eines hohen Preisdrucks vor allem bei Betriebsgeräten und einer deutlichen Verschlechterung der Kostenstruktur hatte die Sparte Anfang Dezember 1999 ein Restrukturierungsprogramm verabschiedet, um auch in schwierigen Marktsituationen ihre gute Wettbewerbsposition durch Kostenführerschaft halten zu können. Im Hinblick auf die mit einer Restrukturierung erfahrungsgemäß einhergehende geringere Effizienz der Abläufe hatte die Sparte für das Jahr 2000 keine nennenswerte Umsatzsteigerung geplant. Nicht zuletzt durch die gestiegene Nachfrage aufgrund eines längeren Produktionsausfalls bei einem Wettbewerber konnte jedoch ein deutlicher Umsatzanstieg um 46,4 Mio. € bzw. 20,4 % auf 274,1 Mio. € (Vorjahr: 227,7 Mio. €) erzielt werden.



Der deutliche Umsatzanstieg führte auch zu einem wesentlich höheren EBIT als erwartet. 1999 hatte es sich nach einer Rückstellung von 12,8 Mio. € für die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms auf rund 1 Mio. € reduziert. Im Berichtsjahr stieg es auf 18,5 Mio. €. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 0,4 % auf 6,7 %. Der ROCE stieg von 0,8 % in 1999 auf 10,5 % in 2000.



Erfolgreicher Start in das Jahr 2001



Der Start in das Jahr 2001 verlief erfolgreich. Im 1. Quartal erzielte der Vossloh-Konzern einen Umsatz in Höhe von 219,8 Mio. €. Damit konnte der vergleichbare Vorjahresumsatz von 187,1 Mio. € um 17,5 % übertroffen werden. Das EBIT lag mit 18,6 Mio. € um 10,6 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Konzernüberschuss je Aktie betrug im 1. Quartal 2001 0,58 € und stieg damit gegenüber dem Vorjahreswert (0,46 €) um 26,1 %.



Die Umsatzerlöse in der Sparte Eisenbahn & Verkehr betrugen in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 149,7 Mio. € und lagen damit um 31,2 % über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (114,1 Mio. €). Der Anstieg des EBIT um 3,3 % auf 13,2 Mio. € (12,8 Mio. €) fiel vergleichsweise geringer aus, da der Vorjahreswert durch den Gewinn aus der Veräußerung einer nicht betriebsnotwendigen Liegenschaft erhöht war.



Der Umsatz der Sparte Lichttechnik lag im 1. Quartal mit 70,0 Mio. € in etwa auf dem Vorjahresniveau von 72,9 Mio. €. Infolge der im vergangenen Jahr durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen konnte das EBIT im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,6 % verbessert werden.



Optimistischer Ausblick auf 2001 und 2002



"Auf Basis der aufgezeigten Entwicklung sind wir optimistisch für das laufende Jahr. Wir erwarten, den Konzernumsatz um gut 15 % auf 990 Mio. € und den Konzernüberschuss auf 34 Mio. € steigern zu können. Das Umsatzwachstum soll zum größeren Teil in der Sparte Eisenbahn & Verkehr erzielt werden. Das Ergebniswachstum wird durch eine erhöhte Profitabilität der Lichttechnik ermöglicht werden", deutete Schuchmann an. So plane die Sparte Eisenbahn & Verkehr eine Steigerung des Umsatzes um rund 19 % auf 690 Mio. €. Das EBIT sollte bei 65 Mio. € liegen. Die Sparte Lichttechnik erwartet ein Umsatzwachstum von rund 9 % auf 300 Mio. € bei einem überproportionalen EBIT-Anstieg von 18,5 Mio. € im Vorjahr auf 30 Mio. €.



Änderungen gegenüber der ursprünglichen Planung für 2001 könnten sich durch eine weitgehend verhandelte Transaktion ergeben, die eine Einbringung der Hegenscheidt-MFD GmbH (Erkelenz) und der Maschi-nenfabrik Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH (Chemnitz) in ein gemeinsames Joint Venture vorsehen. Daran soll Vossloh mit 20 % beteiligt sein, während die Familie Naumann, alleiniger Eigentümer der Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH, 80 % der Joint Venture Anteile übernehmen soll. Gleichzeitig mit dieser Transaktion ist die Gründung der Vossloh Wheelset Service GmbH vorgesehen, an der Vossloh mit 80 % und das vorgesehene Joint Venture Niles-Simmons-Hegenscheidt mit 20 % beteiligt werden sollen. Die Aktivitäten dieser Gesellschaft, deren industrielle Führung bei Vossloh liegen würde, werden das Radsatzservicegeschäft für den schienengebundenen Verkehr umfassen.



Soweit diese Transaktionen - wie vorgesehen - im 2. Quartal 2001 durchgeführt werden, würde der Konzernumsatz um 67 Mio. € und der Konzernüberschuss um 4 Mio. € vermindert. "Ohne Berücksichtigung der Einmalaufwendungen werden sich die Kennzahlen des Konzerns und seine Risikostrukturen jedoch deutlich verbessern. So werden sich allein durch diese Transaktion bereits in 2002 die Ergebnismargen als auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital weiter verbessern", erklärte Schuchmann.







Werdohl, den 25. April 2001



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