26.04.2000

Nach schwierigem Geschäftsjahr 1999 soll Konzernüberschuss um gut 30 % steigen

Stabile Dividende vorgeschlagen / Erfolgreicher Start in das Jahr 2000 / Wachstum auch im nächsten Jahr


Der Vossloh-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 1999, für das der Konzernabschluss erstmals nach US GAAP erstellt wurde, einen Umsatz von 790,1 Mio €. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 36,6 %. Die erstmals volle Einbeziehung der in 1998 erworbenen Unternehmen sowie die Akquisitionen des Berichtsjahres trugen mit 199,8 Mio € zum Umsatzwachstum bei. Ohne diese zusätzlichen Umsätze wäre ein Wachstum von 2,1 % erzielt worden.

Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern (EBT) erreichte 41,4 Mio € und damit 25,3 % oder 14,0 Mio € weniger als im Vorjahr. Dieser Ergebnisrückgang resultiert im Wesentlichen aus einem deutlichen Ertragseinbruch der Sparte Lichttechnik sowie einer stark rückläufigen Nachfrage im Maschinenbau, die eine Anpassung der Kapazitäten und eine Verringerung der Mitarbeiterzahl um 25 % erforderlich machte. Unter Berücksichtigung der damit insgesamt verbundenen einmaligen Aufwendungen im Maschinenbau und in der Lichttechnik in Höhe von rund 19 Mio € liegt das Konzernergebnis vor Ertragsteuern noch leicht über der Vorjahreshöhe von 55,4 Mio €, obwohl die Sparte Lichttechnik ihr Umsatzziel von 253 Mio € um rund 10 % bzw. 25 Mio € verfehlt hat. Der Konzernüberschuss nach Anteilen Dritter beträgt 17,7 Mio € und liegt damit um 43 % oder 13,5 Mio € unter dem Vorjahresergebnis.

Das Ergebnis je Aktie nach US GAAP ist von 2,16 € auf 1,23 € gesunken.

Stabile Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 8. Juni 2000 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 1999 eine Bardividende von 0,60 € je Aktie zu beschließen. Diese erstmals in Euro vorgeschlagene Ausschüttung liegt leicht über der Vorjahresdividende von 1,15 DM. Der Anteil der Ausschüttung am Konzernüberschuss beträgt 48,6 % nach 27,2 % im Vorjahr. Bezogen auf den Börsenkurs der Vossloh-Aktie Ende 1999 liegt damit die Dividendenrendite bei attraktiven 5,7 % gegenüber 3,4 % im Vorjahr.

Der Personalstand im Konzern lag zum Jahresende 1999 bei 5.472 und damit rund 8 % unter dem Vorjahreswert (5.932). Die Verringerung der Mitarbeiterzahl geht vor allem auf die Geschäftseinheiten Maschinenbau und Weichen zurück. Zum 31. Dezember 1999 beschäftigte der Konzern 125 Auszubildende, 16 mehr als zum Vorjahresstichtag.

Sparte Eisenbahn & Verkehr


Die Sparte Eisenbahn & Verkehr gehört heute mit ihren drei Geschäftsbereichen Gleis, Schienenfahrzeuge & Instandhaltung sowie Systemtechnik jeweils zu den weltweit führenden Anbietern. Im Berichtsjahr stieg der Spartenumsatz von 357,3 Mio € um 204,6 Mio € bzw. 57,3 % auf 561,9 Mio €, vor allem aufgrund der ganzjährigen Konsolidierung der in 1998 erworbenen Unternehmen. Die Geschäftsbereiche Gleis und Systemtechnik konnten dabei einen Umsatzzuwachs um jeweils die Hälfte bzw. ein Drittel verzeichnen. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Schienenfahrzeuge & Instandhaltung verdoppelte sich.

Das EBIT der Sparte Eisenbahn & Verkehr stieg 1999 um rund 24 % auf 54,8 Mio € (Vorjahr 44,2 Mio €). Die Gründe für die im Verhältnis zum Umsatz unterproportionale Verbesserung des Ergebnisses liegen in den Restrukturierungsaufwendungen von 6 Mio € im Maschinenbau und in der im Vergleich zum Altgeschäft noch geringeren Rentabilität der in 1998 erworbenen Unternehmen.

Sparte Lichttechnik


Die Vossloh-Schwabe-Gruppe, die innerhalb des Konzerns die Sparte Lichttechnik repräsentiert, gehört zu den weltweit führenden Produzenten und Zulieferern für die Leuchtenindustrie. Mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der Wustlich-Gruppe wurde der Grundstein für den neuen Geschäftsbereich LED (Light Emitting Diodes) gelegt. Als dritten künftigen Geschäftsbereich hat Vossloh-Schwabe das Licht- und Gebäudemanagement aus der Taufe gehoben.

Aufgrund der europaweit verminderten Nachfrage nach Betriebskomponenten und des damit verbundenen Preisverfalls konnte die Sparte Lichttechnik die ursprünglich geplante erhebliche Umsatzausweitung um etwa 15 % auf rund 253 Mio € nicht realisieren. Der Umsatz stieg lediglich um 3,3 % auf 227,7 Mio €. Mit dem Ziel, auch in schwierigen Marktsituationen durch Kostenführerschaft eine gute Wettbewerbsposition halten zu können, verabschiedete die Sparte Ende 1999 ein Restrukturierungsprogramm, für das rund 13 Mio € zurückgestellt wurden. Das EBIT der Lichttechnik reduzierte sich damit in 1999 auf rund 1 Mio € (Vorjahr 25,3 Mio €).

Geschäftsjahr 2000


Der Start in das laufende Geschäftsjahr verlief erfolgreich. Im ersten Quartal lag der Umsatz mit 187,1 Mio € rund 6,9 Mio € bzw. 3,8 % über Vorjahr. Das EBIT überstieg mit 16,8 Mio € den Vorjahreswert (15,4 Mio €) um 8,7 %. Aufgrund höherer Zinsaufwendungen belief sich das Ergebnis vor Ertragsteuern auf 14,3 Mio € und lag damit leicht über dem Vorjahreswert von 13,5 Mio €. Der Konzernüberschuss je Aktie betrug 0,46 €, verglichen mit 0,40 € im ersten Quartal 1999. Im Verhältnis zu der Planung konnte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres eine deutliche Steigerung im Ergebnis verzeichnet werden. Dazu haben beide Sparten beigetragen.

Erwartungsgemäß blieb der Umsatz der Sparte Eisenbahn & Verkehr mit 114,1 Mio € um 9,2 Mio € oder 7,4 % hinter dem Vorjahr zurück. Dennoch wurde mit 12,8 Mio € ein 18,8 % über dem Vorjahreswert (10,7 Mio €) und deutlich über Plan liegendes EBIT erreicht.

Die positive Entwicklung der Konjunktur führte bei der Sparte Lichttechnik zu einem Umsatzwachstum um rund 28 % auf 72,9 Mio € (Vorjahr 56,8 Mio €). Aufgrund der laufenden Restrukturierung der Sparte stieg das EBIT weniger stark um 8,8 % auf 6,3 Mio € (Vorjahr: 5,8 Mio €). Damit hat die Sparte bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen.

Insgesamt erwartet Vossloh für 2000 eine deutliche Steigerung des Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahr (790,1 Mio €) und dem Plan (800 Mio €) auf 830 Mio €. Beim Konzernergebnis vor Steuern (EBT) wird gegenüber 1999 (41,4 Mio €) mit einer Steigerung von rund 25 % auf 52 Mio € gerechnet. Der Konzernüberschuss soll auf 23,6 Mio € verbessert werden und um 33 % über dem Vorjahreswert von 17,7 Mio € liegen. Der Konzernüberschuss je Aktie sollte damit im laufenden Geschäftsjahr 1,64 € nach 1,23 € im Vorjahr erreichen.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2001


"Auch im Jahr 2001 wollen wir Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Während der Umsatz auf über 900 Mio € wachsen soll, erwarten wir einen Anstieg des Konzernüberschusses auf annähernd 50 Mio € und damit auf mehr als das Doppelte des 1999er Wertes. Diese sehr positive Erwartung gilt für beide Sparten", sagte Schuchmann.