09.12.1999

Vossloh startet optimistisch in das Jahr 2000 - Restrukturierungskosten belasten das 1999er Ergebnis - Deutliche Steigerung der Renditen in 2001 erwar

Der Vossloh-Konzern geht mit Zuversicht in das Jahr 2000. Für den Start in das neue Jahrhundert plant er eine leichte Umsatzerhöhung um ca. 4 % auf 798 Mio. Euro. Dabei soll das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) um über 30 % auf 49 Mio. Euro steigen. Der Konzernüberschuss wird sich im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr um rund 30 % auf 22 Mio. Euro erhöhen. Für den Return on Sales nach Steuern wird ein Anstieg von 2,2 % auf 2,7 % erwartet.

Im laufenden Geschäftsjahr wird Vossloh die Planziele nicht erreichen. Die Ursachen liegen im Unterschreiten des geplanten Umsatzes sowie in den Restrukturierungsaufwendungen für die Sparte Lichttechnik und für den Maschinenbau (Hegenscheidt-MFD GmbH). Während hier die Restrukturierung bereits in diesem Jahr abgeschlossen wurde, werden die erforderlichen Maßnahmen in der Lichttechnik im kommenden Jahr durchgeführt werden. "Die erzielten Produktivitätssteigerungen und die erwarteten höheren Umsätze werden dann im Jahr 2001 zu einem Gewinnsprung führen", prognostizierte der Vorsitzende des Vorstands der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, vor Journalisten in Frankfurt a.M.

Mit 769 Mio. Euro erwartet der Vossloh-Konzern 1999 einen um ca. 200 Mio. Euro über dem Vorjahr liegenden Umsatz vor allem aufgrund der erstmals ganzjährigen Einbeziehung der in 1998 erworbenen Unternehmen. Der Umsatz wird allerdings um rund 5 % hinter dem Plan zurückbleiben. Ursache hierfür sind vor allem Umsatzeinbußen der Sparte Lichttechnik in ihren wesentlichen Absatzmärkten, insbesondere Italien, Frankreich und Großbritannien.

Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern (EBT) wird 1999 bei 37 Mio. Euro liegen. Unter Berücksichtigung der Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 19 Mio. Euro liegt das operative Ergebnis sogar leicht über dem Vorjahresergebnis von 55 Mio. Euro. Aufgrund des Minderumsatzes gegenüber der Planung wird das ursprünglich erwartete Ergebnis um 8 Mio. Euro unterschritten. Von den Restrukturierungsaufwendungen entfallen 13 Mio. Euro auf die Lichttechnik und 6 Mio. Euro auf den Maschinenbau.

Restrukturierung der Sparte Lichttechnik


Die Sparte Lichttechnik verfehlt im laufenden Geschäftsjahr ihr geplantes Umsatzziel von 252 Mio. Euro um 12 %. Die Ergebnisverschlechterung beruht zum einen auf einem operativen Ergebnisrückgang um 13 Mio. Euro als Folge überplanmäßiger Preisreduzierungen, die mit den mengenmäßigen Marktrückgängen einhergingen. Zum anderen resultiert sie aus den Aufwendungen für eine umfassende Restrukturierung dieser Sparte, die zu einer deutlichen Verbesserung der Rentabilität führen wird. Dieser Aufwand beläuft sich auf 13 Mio. Euro. Daraus ergibt sich der drastische Rückgang des EBIT in der Sparte Lichttechnik von geplanten 28 Mio. Euro auf nunmehr noch 2 Mio. Euro.



Für das kommende Geschäftsjahr rechnet die Sparte Lichttechnik mit einem Umsatzanstieg um 2 % auf 225 Mio. Euro und einer Steigerung des EBIT auf 9 Mio. Euro. Diese Planung berücksichtigt den Abschluss der Restrukturierung in 2000 und geht von einem deutlichen Wachstum der Elektronik aus. Im Jahr 2001 werden sich die positiven Auswirkungen der Restrukturierung sehr deutlich zeigen. Bei einer Umsatzsteigerung von knapp 10 % plant die Sparte nahezu eine Vervierfachung des EBIT von 9 Mio. Euro auf 35 Mio. Euro.

Sparte Eisenbahn & Verkehr setzt auf Wachstum


In der Sparte Eisenbahn & Verkehr wurden die Planansätze nahezu erreicht. Mit 548 Mio. Euro wird der Umsatz 1999 um 2 % niedriger sein als erwartet. Dennoch konnte auch hier das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Dass das EBIT von 52 Mio. Euro um etwa 3 Mio. Euro bzw. 6 % unter Plan liegen wird, ist ausschließlich auf den Restrukturierungsaufwand im Maschinenbau in Höhe von 6 Mio. Euro zurückzuführen.

In dieser Sparte stehen die Zeichen für das Jahr 2000 deutlich auf Wachstum. Bei einer Umsatzsteigerung um 5 % auf 574 Mio. Euro ist eine Erhöhung des EBIT auf 60 Mio. Euro zu erwarten. Für das Jahr 2001 plant die Sparte einen Umsatzsprung um gut 13 % auf 653 Mio. Euro und eine in Relation hierzu deutlich höhere EBIT-Steigerung um knapp 30 % auf 77 Mio. Euro.

Schuchmanns Fazit: "Der Vossloh-Konzern hat in einem schwierigen Jahr ein operatives Ergebnis erzielt, das trotz nicht erreichter Umsatzziele über dem Vorjahr liegt. Das Ergebnis wurde belastet durch hohe Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen, die zu einer deutlichen Steigerung der Renditen führen werden. Die ergriffenen Kostensenkungsmaßnahmen werden sich vor allem ab dem Jahr 2001 positiv auswirken. Dann erwarten wir bei einem Umsatz von rd. 900 Mio. Euro ein Ergebnis vor Ertragsteuern von gut 90 Mio. Euro."

Werdohl/Frankfurt a.M., 9. Dezember 1999