28.09.1999

Ausbau der Elektronikfertigung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Umsatzmilliarde

Vossloh investiert 25 Mio. DM in neue Fertigungskapazitäten am Standort Urbach / Bereich Lichttechnik erwartet leichte Umsatzsteigerung in 1999


"Der Bereich Lichttechnik des Vossloh-Konzerns hat mittel- und langfristig noch eine Menge vor. Der beachtliche Ausbau der Elektronikfertigung ist ein wichtiger Schritt auf dem weiteren Weg zu dem angestrebten Ziel, in wenigen Jahren Umsatzmilliardär zu werden." Dr. Michael Bacher, Mitglied des Vorstands der Vossloh AG, wies heute in Stuttgart darauf hin, dass das stark steigende Geschäft mit elektronischen Komponenten den Schwerpunkt des Wachstums bei den in der Vossloh-Schwabe-Gruppe gebündelten Lichttechnik-Aktivitäten des Konzerns bilden werde.

Mit der bisherigen Produktionskapazität der kürzlich neu gegründeten Vossloh-Schwabe Elektronik GmbH am Standort Urbach (Baden-Württemberg) war ein quantitatives Wachstum jedoch nicht möglich, so dass Investitionen in neue Fertigungshallen erforderlich wurden. Die mittlerweile fertiggestellte Produktionshalle (2.800 qm) und ein Laborgebäude (400 qm) werden am kommenden Wochenende offiziell ihrer Bestimmung übergeben. "Die neue Fertigung zeichnet sich aus durch hohe Produktions- und Taktgeschwindigkeit sowie besseren Fertigungsfluss. Die Halle bietet Platz für sechs Produktionslinien, von denen in diesem Jahr drei in Betrieb gehen. Nach der Installation einer weiteren Fertigungslinie im Jahr 2000 wird sich die bisherige Fertigungskapazität etwa vervierfacht haben", erläuterte Bacher.

Die Endausbaustufe soll im Jahre 2002 realisiert sein. Die jährliche Produktionsmenge der rund 200 verschiedenen elektronischen Betriebsgeräte wird dann einer Umsatz-Größenordnung im dreistelligen Millionenbereich entsprechen. Das Gesamtinvestment für diese Elektronikfertigung beläuft sich auf rund 25 Mio. DM. In der Endausbaustufe werden hier etwa 180 der insgesamt rund 500 in Urbach beschäftigten Mitarbeiter tätig sein. "Damit werden durch diese Investitionen trotz marktbedingter Umstrukturierungen im Bereich magnetischer Vorschaltgeräte die Arbeitsplätze im Remstal gesichert", betonte Bacher. Er wies darauf hin, dass der Umsatz mit elektronischen Komponenten und Systemen mittelfristig rund 30 % des gesamten Elektro-Umsatzes von Vossloh ausmachen dürften.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Bereich Lichttechnik einen Umsatz leicht über dem Vorjahreswert von 431 Mio. DM, auch wenn das erste Halbjahr durch erhebliche Umsatzrückgänge in wesentlichen Absatzmärkten gekennzeichnet war. Hinzu kamen überplanmäßige Preisreduzierungen, die mit den mengenmäßigen Marktrückgängen einhergingen. Für das zweite Halbjahr rechnet Bacher jedoch mit Umsätzen über Vorjahr, da seit Juni 1999 die Auftragseingänge in nahezu allen Produktgruppen deutlich zunehmen. Dementsprechend ist die Auslastung aller Werke signifikant gestiegen. Aufgrund des schwachen ersten Halbjahres sowie der Investition in neue Märkte und Fertigungskapazitäten wird das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 1999 mit voraussichtlich rund 39 Mio. DM das EBIT des Vorjahres (48,4 Mio. DM) um knapp 20 % unterschreiten.

Insgesamt erwartet der Vossloh-Konzern für 1999 einen Umsatz in der Größenordnung von rund 1,5 Mrd. DM. "Trotz der gegenüber den Vossloh-Altgesellschaften noch niedrigen Umsatzrenditen der neu erworbenen Unternehmen und der erstmals vollständigen Berücksichtigung von Firmenwertabschreibungen sowie erforderlich gewordener Restrukturierungsaufwendungen im Maschinenbau erwarten wir ein dem Vorjahr entsprechendes EBIT von 121 Mio. DM", prognostizierte der Vorsitzende des Vorstands der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, vor der Presse in Stuttgart. Nicht zuletzt wegen der fehlenden steuerlichen Abzugsfähigkeit der Firmenabschreibungen wird der Konzernüberschuss knapp 50 Mio. DM erreichen und damit unter dem Vorjahreswert von 61 Mio. DM liegen.

Schuchmann wies darauf hin, dass der Konzern in fünf Jahren eine Umsatzsteigerung auf rund 4 Mrd. DM anstrebe. Bei einer Umsatzmarge von mehr als 10 % würde das Ergebnis vor Steuern 400 Mio. DM überschreiten. Dies dürfte einem Konzernjahresüberschuss von etwa 230 Mio. DM entsprechen. Zu einem großen Teil werde dieses Wachstum aus dem eigenen Cash flow zu finanzieren sein. "Wir streben eine Eigenkapitalquote von nachhaltig über 30 % an und werden deshalb bei einer weiteren größeren Akquisition eine Kapitalerhöhung vornehmen. Nach unseren Berechnungen sollte das angestrebte Wachstum in etwa eine Verdopplung des heutigen Aktienkapitals erfordern. Dementsprechend würde das Ergebnis je Aktie in fünf Jahren bei etwa 8 DM liegen. Eine derartige Kapitalverzinsung ist Meßlatte für unsere Geschäftspolitik", betonte der Konzernchef.

Stuttgart, den 28. September 1999