09.12.2004

Nach erfolgreichem Geschäftsjahr 2004 plant Vossloh weitere Rekordergebnisse

Konzernweites Spar- und Verbesserungsprogramm soll zu deutlichen Produktivitätssteigerungen führen


Der Vossloh-Konzern wird trotz der sehr schwierigen Gesamtsituation der Bahnindustrie das Geschäftsjahr 2004 erfolgreich abschließen können. Die Jahre 2005 und 2006 werden geprägt sein durch weit reichende Veränderungen in Strukturen und Prozessen sowie ein straffes Sparprogramm mit dem Ziel, die Effizienz in allen Bereichen deutlich zu steigern. „Dabei wollen wir das operative Betriebsergebnis je Mitarbeiter bis 2007 um über 30 Prozent steigern. Durch die Kosten für die notwendigen Maßnahmen wird zwar das Ergebnis 2005 belastet, aber bereits in 2006 sollen die ersten Erfolge sichtbar werden. 2007 könnte dann ein Glanzjahr in der Vossloh-Unternehmensgeschichte werden“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, vor der Presse in Frankfurt am Main.

Im zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2004 will Vossloh seine im Sommer in Aussicht gestellten Umsatz- und Ergebnisziele trotz des extrem schwierigen Branchen-Umfelds erreichen. Laut Hochrechnung dürfte der Vorjahresumsatz von 912,5 Millionen Euro leicht auf rund 918 Millionen Euro steigen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich in diesem Jahr voraussichtlich auf mehr als 105 Millionen Euro belaufen und damit das EBIT des Vorjahres (100,9 Millionen Euro) deutlich übertreffen. Diese Steigerung ist umso bemerkenswerter, als im letzt jährigen EBIT noch steuerfrei realisierte Erträge im Zusammenhang mit der Veräußerung der VAE-Gruppe und Vorsorgepositionen von netto 14,5 Millionen Euro enthalten waren. Ohne Berücksichtigung dieser Sondereffekte des Vorjahres ergibt sich eine Steigerung des EBIT um fast 19 Millionen Euro bzw. rund 22 Prozent. „Diese erfreuliche Entwicklung ist zurückzuführen auf ein deutlich günstigeres Produkt-Mix sowie auf Kosteneinsparungsmaßnahmen, mit denen wir flexibel auf rückläufige Entwicklungen in Teilmärkten reagieren“, erläuterte Schuchmann.

Beim Konzernüberschuss geht Vossloh davon aus, das hohe Niveau des Vorjahres von 55,5 Millionen Euro mit voraussichtlich rund 56 Millionen Euro noch übertreffen zu können – und das trotz der fehlenden Sondererlöse aus dem VAE-Verkauf und einer um zwei Prozentpunkte höheren Steuerquote als im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie dürfte entsprechend bei 3,85 Euro liegen nach 3,90 Euro in 2003.

Für den ROCE ist wiederum ein Wert von rund 16 Prozent zu erwarten. Im Vorjahr betrug er 16,3 Prozent. Die Eigenkapitalquote sollte bei 32,7 Prozent liegen (Vorjahr 33,9 Prozent). Die Eigenkapitalrendite vor Steuern dürfte 26,5 Prozent (Vorjahr 29,0 Prozent) erreichen.

Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl wird in diesem Jahr bei 4.534 Mitarbeitern liegen (Vorjahr 4.422). Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Berücksichtigung von Akquisitionen in Serbien und Skandinavien.

Erneute Umsatzsteigerung in 2005 geplant

Für das Geschäftsjahr 2005 plant Vossloh eine weitere Umsatzsteigerung auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Darin ist auch die Akquisition des Lokomotivenwerks Valencia von Alstom (Vossloh España) mit einer Umsatzerwartung von rund 138 Millionen Euro enthalten.

Die Kosten für das konzernweite Effizienzsteigerungsprogramm sowie die Neustrukturierung und Integration des um das Werk Valencia erweiterten Lokomotivbaus werden das Geschäftsjahr 2005 deutlich belasten. Dennoch wird der Vossloh-Konzern im Branchenvergleich nach wie vor einen Spitzenplatz einnehmen. „Eine EBIT-Marge von 8,5 Prozent, die wir für 2005 planen, erzielen die meisten Wettbewerber selbst in guten Branchen-Zeiten nicht!“, unterstrich der Vossloh-Chef.

Das EBIT sollte im kommenden Jahr eine Größenordnung von 93 Millionen Euro erreichen. Beim Konzernüberschuss rechnet Vossloh mit einem Wert von mehr als 47 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie dürfte entsprechend bei 3,25 Euro liegen. Mit 14,5 Prozent sollte der ROCE trotz aller Belastungen die Messlatte des Konzerns von 15 Prozent nahezu meistern, die Eigenkapitalrendite von 20,3 Prozent vorzeigbar bleiben. Die Nettofinanzschuld soll von 186 Millionen Euro in 2004 auf 132 Millionen Euro zurückgeführt, das Net Gearing von 56,0 Prozent auf 36,7 Prozent nachhaltig reduziert werden.

Bei den Mitarbeitern rechnet der Konzern in 2005 mit einer durchschnittlichen Beschäftigtenzahl von 5.158 nach 4.534 in diesem Jahr. Der relativ starke Anstieg resultiert neben der Akquisition Valencia aus dem Wachstum im personalintensiven Geschäftsfeld Infrastructure Services. Gewisse Personalanpassungen im Konzern werden sich dagegen in der Durchschnittsbetrachtung wegen des erst im späteren Jahresverlauf zu erwartenden Vollzugs nur geringfügig auswirken.

Bahntechnik bleibt Wachstumsbranche

Schuchmann: „Wir wollen in 2005 den Boden bereiten für sehr erfolgreiche Folgejahre mit deutlich steigenden Ertragskennziffern. Im Jahr 2004 haben wir trotz aller Probleme in unserer Branche bewiesen, wie stark wir sind. Mit diesem Bewusstsein blicken wir mit begründetem Optimismus nach vorne.“ An der grundsätzlichen Markteinschätzung, nach der die Bahntechnik europaweit und auch weltweit eine Wachstumsbranche ist, ändere sich überhaupt nichts.

Der Konzern-Chef deutete an, dass Vossloh im Zuge seines ertragsorientierten Wachstums auch im kommenden Jahr auf Akquisitionen setze. Er zeigte sich zuversichtlich, das Produktportfolio durch weitere Unternehmenserwerbe oder -beteiligungen abzurunden und den Konzern damit auf eine weiterhin erfolgreiche Zukunft ausrichten zu können.

Werdohl/Frankfurt a.M., den 9. Dezember 2004

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Christiane Konrad, Vossloh AG, Tel. +49 (0)2392 52-249