Der Vossloh-Konzern hat nach Abschluss umfangreicher interner Prüfungen seine Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2006 revidiert. Der Vorstand erwartet nach derzeitiger Einschätzung nur noch ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 70,3 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 35,6 Millionen Euro. Ursprünglich waren ein EBIT von 91,7 Millionen Euro und ein Jahresüberschuss von 47,3 Millionen Euro erwartet worden. Beim Umsatz geht der Vossloh-Konzern angesichts eines anhaltend günstigen Marktumfeldes nach wie vor davon aus, dass das geplante Umsatzwachstum auf 1,04 Milliarden Euro erreicht werden wird.
Der größte Teil der Ergebnisbelastungen entfällt auf den Geschäftsbereich Information Technologies. Dort waren aufgrund unerwarteter Probleme in einzelnen Projekten erhebliche Sonderbelastungen zu verkraften. Als Folge bleibt das EBIT des Geschäftsbereiches mit voraussichtlich minus 3,9 Millionen Euro um 9,5 Millionen Euro hinter der ursprünglichen Planung zurück.
Der Vorstandsvorsitzende der Vossloh AG, Dr. Gerhard Eschenröder, erläutert: „Die Sonderbelastungen im Geschäftsbereich Information Technologies sind ausschließlich projektbezogen. Wir werden entsprechend unser Projektmanagement weiter verbessern und das Projektcontrolling intensivieren, um den hohen Qualitätsanspruch unserer Kunden und unseren Rentabilitätsanspruch in den einzelnen Geschäftsfeldern optimal zu verknüpfen.“
Aus den übrigen Geschäftsbereichen ergibt sich auf Basis der internen Prüfungen eine Ergebnisbelastung von voraussichtlich insgesamt 7,9 Millionen Euro, die sich aus einer Reihe kleinerer Einzelposten zusammensetzt. So entfallen insbesondere auf Restrukturierungskosten im Geschäftsbereich Rail Infrastructure voraussichtliche Belastungen von 2,0 Millionen Euro und auf Rechtsstreitigkeiten im Bereich Motive Power geschätzte 2,4 Millionen Euro.
Weitere Sonderbelastungen entstehen durch die Neuausrichtung des Konzerns, die eine Überprüfung der strategischen Ausrichtung umfasst und zugleich auf deutliche Effizienzgewinne im operativen Geschäft zielt. Für die entsprechenden Projekte „GO 2010!“ und „Vossloh FIT!“, die im Mai angelaufen sind, fallen im Geschäftsjahr 2006 Beratungskosten in Höhe von voraussichtlich 4,0 Millionen Euro an. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen stehen diesen Einmalbelastungen im laufenden Jahr noch keine Netto-Einspareffekte gegenüber.
Vossloh-Chef Eschenröder betont: „Das Jahr 2006 ist für Vossloh ein Jahr des Überganges. Im Rahmen der geplanten strategischen Neuausrichtung werden wir das Portfolio des Vossloh-Konzerns optimieren und die Ertragskraft steigern. Damit wollen wir Vossloh auf einen nachhaltigen und erfolgreichen Zukunftskurs bringen.“