27.07.2006

Vossloh behauptet sich in schwierigem Umfeld

Im ersten Halbjahr weiter auf Wachstumskurs – Sonderfaktoren belasten Konzernergebnis – Künftige Strategie wird im September vorgestellt

Der Vossloh-Konzern hat sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2006 gut behauptet. Im Inland blieb das Marktumfeld zwar weiterhin schwierig, doch wichtige Auslandsmärkte entwickeln sich viel versprechend. Vor diesem Hintergrund erwartet Vossloh für das zweite Halbjahr einen insgesamt planmäßigen Geschäftsverlauf.

Von Januar bis Juni legte der Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 8 Prozent auf 474,2 Millionen Euro zu. Dieser Anstieg geht vor allem auf die erstmalige volle Einbeziehung der zum 1. April 2005 übernommenen Vossloh España und die insgesamt positive Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich Rail Infrastructure zurück. Während der Umsatz des Konzerns im Inland aufgrund von Einbußen im Geschäftsbereich Information Technologies und der nach wie vor zurückhaltenden Auftragsvergabe der Bahnbetreiber im ersten Halbjahr deutlich gesunken ist, verzeichnete Vossloh im Auslandsgeschäft kräftige Zuwächse.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich per 30. Juni auf 22,3 Millionen Euro, nach 36,5 Millionen im Vorjahreszeitraum; der Konzernüberschuss sank auf 9,0 (16,6) Millionen Euro. Der Ergebnisrückgang resultiert vor allem aus Sonderbelastungen, die am 23. Juni nach umfangreichen internen Prüfungen kommuniziert worden waren und die zum großen Teil bereits im zweiten Quartal ergebniswirksam verbucht wurden. Es handelt sich neben projektbezogenen Einmalbelastungen im Bereich Information Technologies unter anderem um Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten und Beratungsleistungen sowie um Restrukturierungskosten. Insgesamt hatte Vossloh seine EBIT-Prognose für 2006 von 91,7 Millionen Euro auf 70,3 Millionen Euro und seine Prognose für den Jahresüberschuss auf 35,6 (47,3) Millionen Euro zurückgenommen.

Im ersten Halbjahr haben sich die Geschäftsbereiche von Vossloh sehr unterschiedlich entwickelt. Rail Infrastructure verbuchte einen Umsatzanstieg um 5,5 Prozent auf 292,7 Millionen Euro. Der Zuwachs entfiel allein auf das margenschwächste Geschäftsfeld Infrastructure Services, während es bei Switch Systems und Fastening Systems zu leichten Einbußen kam. Als Folge dieser Verschiebung im Umsatzmix, aber vor allem durch Sonderbelastungen sank das EBIT des Bereichs auf 35,7 (41,4) Millionen Euro.

Der Halbjahresumsatz des Geschäftsbereichs Motive Power stieg von 143,5 Millionen Euro auf 167,5 Millionen Euro. Das Wachstum beruht vor allem auf dem Beitrag von Vossloh España, aber auch auf höheren Umsätzen im Geschäftsfeld Electrical Systems. Dagegen gab es in der Lokfertigung am Standort Kiel deutliche Umsatzeinbußen. Dank der guten Entwicklung von Vossloh España und des Wegfalls von Restrukturierungskosten aus dem Vorjahr verbesserte sich das EBIT auf 3,5 (0,2) Millionen Euro.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Information Technologies gingen im ersten Halbjahr um rund 30 Prozent auf 14,1 (20,3) Millionen Euro zurück. Unerwartete Probleme bei komplexen Projekten führten hier auch zu einer massiven Verschlechterung der Ertragslage: Das EBIT rutschte von 0,2 Millionen Euro auf -6,5 Millionen Euro ab. Zurzeit werden Maßnahmen zur Verbesserung des Projektmanagements und des Projektcontrollings geprüft, um die Performance des Geschäftsbereichs wieder nachhaltig zu steigern.

Der Vorstandsvorsitzende der Vossloh AG, Dr. Gerhard Eschenröder, erklärte: „Wir haben im ersten Halbjahr nennenswerte Sonderbelastungen verkraftet. Nun konzentrieren wir uns darauf, den Konzern strategisch und operativ fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen.“ Zu diesem Zweck hatte der Vorstand im Mai zwei Großprojekte gestartet: Im Rahmen von „GO 2010!“ wird die strategische Ausrichtung überarbeitet, während „Vossloh FIT!“ auf die Optimierung der Kostenstrukturen zielt. Beide Projekte kommen planmäßig voran. Im September sollen Details dazu veröffentlicht werden.

In das zweite Halbjahr 2006 ist der Vossloh-Konzern mit vorsichtigem Optimismus gestartet. Auftragsbestand und Auftragseingang geben Anlass, für die kommenden Monate von einem den aktualisierten Planungen entsprechenden Geschäftsverlauf auszugehen. Ermutigende Signale kommen insbesondere von wichtigen Auslandsmärkten. Der Vorstand geht weiterhin davon aus, dass der Vossloh-Konzern im laufenden Jahr erstmals die Marke von 1 Milliarde Euro Umsatz übertreffen wird.

Werdohl, den 27. Juli 2006

Ansprechpartner:
Christiane Konrad, Vossloh AG, Tel. +49 (0)2392 52-249
Email: christiane.konrad@ag.vossloh.com