30.10.2008

Vossloh nach neun Monaten mit zweistelligen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis – Prognose 2008 angehoben


Der Vossloh-Konzern hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2008 den Umsatz gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um knapp 24 Prozent auf 903,1 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 106,0 Mio. Euro – ein Plus von 41 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Wert des Vorjahreszeitraums. Der Auftragseingang betrug während der ersten neun Monate des laufenden Jahres 975,5 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von 47 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres; davon stammen 35 Prozentpunkte aus organischem Wachstum.

Im dritten Quartal 2008 lag der Konzernumsatz mit 312,2 Mio. Euro um knapp 30 Prozent über dem Vorjahresquartal; bereinigt um Akquisitionen konnte ein Wachstum aus eigener Kraft um 26 Prozent erreicht werden. Das EBIT im dritten Quartal 2008 lag bei 39,8 Mio. Euro, gegenüber 23,1 Mio. Euro im dritten Quartal 2007.

Die wichtigste Steuerungsgröße des Vossloh-Konzerns, der Return on Capital Employed (ROCE), erreichte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 17,0 Prozent und lag damit nicht nur deutlich über dem Vorjahresvergleichswert von 12,3 Prozent, sondern auch über dem Zielwert von 15 Prozent.

Die EBIT-Marge erhöhte sich in den ersten neun Monaten von 10,3 Prozent in 2007 auf 11,7 Prozent in 2008 und übertraf damit ebenfalls die Zielvorgabe von 10 Prozent. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lag die EBIT-Marge des Konzerns bei 12,7 Prozent. Diese erhebliche Verbesserung gegenüber der EBIT-Marge des dritten Quartals 2007 von 9,6 Prozent wurde in beiden Geschäftsbereichen erzielt.

Die Zahlen wurden sowohl für den Berichtszeitraum als auch für die Vergleichsperiode gemäß IFRS um das Geschäftsfeld Vossloh Infrastructure Services (VIS) bereinigt, das nach dem rückwirkend zum Jahresbeginn 2008 erfolgten Verkauf im September 2008 entkonsolidiert wurde.

Der Konzernüberschuss stieg in den ersten drei Quartalen 2008 auf mehr als das Doppelte: Mit 115,3 Mio. Euro überstieg er das vergleichbare Vorjahresniveau von 45,9 Mio. Euro um rund 151 Prozent. In erster Linie war dies bedingt durch den Buchgewinn aus der Veräußerung des Geschäftsfeldes Infrastructure Services (VIS) in Höhe von 42,6 Mio. Euro. Auch das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich erheblich: Es stieg von 42,7 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2007 auf 77,2 Mio. Euro im Zeitraum Januar bis September 2008.

Im dritten Quartal allein verbesserte sich der Konzernüberschuss wegen des Veräußerungsgewinns von 13,8 Mio. Euro im Vorjahr auf jetzt 69,0 Mio. Euro.

Werner Andree, Sprecher des Vorstands der Vossloh AG, kommentierte: „Dank der hervorragenden operativen Geschäftsentwicklung und des Verkaufserlöses für VIS hat Vossloh heute eine positive Nettofinanzposition. Gerade in Zeiten eingeschränkter Kreditvergabe durch die Banken ist das ein gutes Signal, denn wir könnten auch unabhängig vom Fremdkapitalmarkt größere Akquisitionen durchführen.“


Immer mehr Geschäft außerhalb Europas
Im Berichtszeitraum hat Vossloh das selbst gesteckte Ziel, 30 Prozent des Umsatzes außerhalb Europas zu erzielen, fast erreicht: In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres betrug der Anteil 28,1 Prozent. In der Vergleichsperiode des Vorjahres hatte er erst bei 21,7 Prozent gelegen. Der Umsatzzuwachs außerhalb Europas ist zu etwa einem Drittel auf die Akquisitionen von Vossloh Track Material, Inc. und Cleveland Track Material, Inc. in den USA sowie Vossloh Cogifer Australia Pty. Ltd. zurückzuführen und zu rund zwei Dritteln auf organisches Wachstum. Zentraler Wachstumstreiber war dabei China, wo seit Ende Mai 2008 verstärkt Schienenbefestigungen für den Bau der chinesischen Hochgeschwindigkeitsstrecken abgerufen wurden.


Rail Infrastructure
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 2008 ohne Berücksichtigung von VIS einen Umsatz von 514,3 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von knapp 36 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Bereinigt um alle akquisitionsbedingten Effekte erzielte der Geschäftsbereich in den ersten neun Monaten 2008 ein Umsatzwachstum von 22 Prozent, zu dem beide Geschäftsfelder beitrugen.

Den größten prozentualen Zuwachs innerhalb dieses Geschäftsbereichs erzielte das Geschäftsfeld Fastening Systems, das im Berichtszeitraum 171,2 Mio. Euro umsetzte und damit ein Plus von rund 40 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode auswies. Zu diesem Wachstum trugen insbesondere die Lieferungen von Schienenbefestigungssystemen für den chinesischen Markt bei.

Substanzielle Zuwächse erzielte auch das Geschäftsfeld Switch Systems, das seinen Umsatz im Berichtszeitraum um knapp 30 Prozent auf 343,9 Mio. Euro steigerte. Ein Großteil dieses Wachstums ist akquisitionsbedingt: Die beiden US-Tochtergesellschaften wurden im Vorjahr erst ab dem zweiten Quartal konsolidiert und die Neuerwerbungen Vossloh Cogifer Australia, Sportek Maskinfabrik und Kloos Oving erstmals zum 1. Januar 2008 berücksichtigt. Das organische Wachstum des Geschäftsfeldes fiel aber mit einem Plus von knapp 12 Prozent ebenfalls robust aus.

Im Quartalsvergleich fiel der Umsatzzuwachs des gesamten Geschäftsbereichs noch deutlicher aus. Rail Infrastructure hatte im dritten Quartal 2007 Umsatzerlöse in Höhe von 133,1 Mio. Euro erwirtschaftet; im laufenden Jahr lag dieser Wert mit 190,8 Mio. Euro um gut 43 Prozent höher.

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) des Geschäftsbereichs erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2008 auf 86,2 Mio. Euro, eine Verbesserung von 19,1 Mio. Euro oder 28,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die EBIT-Marge lag mit 16,8 Prozent allerdings unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (17,7 Prozent), gleichwohl auf einem insgesamt guten Niveau.


Motive Power&Components
Der Geschäftsbereich Motive Power&Components entwickelte sich ebenfalls positiv: Mit einem Umsatz von 388,5 Mio. Euro verbuchte er in den ersten neun Monaten 2008 ein Plus von knapp 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichswert (350,6 Mio. Euro). Sowohl das Geschäftsfeld Locomotives als auch das Geschäftsfeld Electrical Systems trugen mit guten Wachstumsraten zu diesem Anstieg bei.

Das Geschäftsfeld Locomotives steuerte einen Neunmonatsumsatz von 287,5 Mio. Euro bei – ein Plus von knapp 10 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Der Zuwachs wurde dabei von beiden Standorten – Valencia (159,3 Mio. Euro) und Kiel (125,9 Mio. Euro) – getragen.

Das Geschäftsfeld Electrical Systems erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Umsatz von 101,1 Mio. Euro. Das entspricht einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten des Jahres 2007.

Im dritten Quartal 2008 steigerte der Geschäftsbereich Motive Power&Components den Umsatz um 12,5 Prozent auf 121,3 Mio. Euro (Vorjahr: 107,8 Mio. Euro). Getragen wurde dieser Zuwachs von beiden Geschäftsfeldern.

Das EBIT des Geschäftsbereichs betrug in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 32,4 Mio. Euro – dies entspricht einem deutlichen Zuwachs von 37 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert (23,6 Mio. Euro). Damit verbunden war eine Steigerung der EBIT-Marge von 6,7 Prozent auf 8,3 Prozent. Die Verbesserung der Profitabilität resultierte ebenfalls aus beiden Geschäftsfeldern.

Der ROCE lag mit 18,7 Prozent deutlich über dem Vergleichswert von 15,5 Prozent im Vergleichszeitraum 2007.


Mitarbeiter
Ohne Berücksichtigung des Geschäftsfelds VIS beschäftigte der Vossloh-Konzern zum Stichtag 30. September 2008 weltweit 4.650 Mitarbeiter. Gegenüber dem 30. September 2007 stieg die Zahl damit um etwa 9 Prozent an, gegenüber dem 31.12.2007 um 6 Prozent.


Prognose
Der erfreuliche Geschäftsverlauf des Vossloh-Konzerns in den ersten neun Monaten 2008 übertrifft die bisherigen Erwartungen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2008 heben wir daher an: Der Vossloh-Konzern erwartet 2008 einen Umsatz von rund 1,17 Mrd. Euro und ein EBIT von etwa 135 Mio. Euro. Der ROCE, unsere wesentliche operative Steuerungsgröße, soll rund 18 Prozent betragen. Beim Konzernüberschuss gehen wir nunmehr von einem Wert von etwa 131 Mio. Euro aus, entsprechend 8,85 Euro je Aktie (ohne Berücksichtigung des Aktienrückkaufs), vor allem beeinflusst durch den beim Verkauf des Geschäftsfelds Vossloh Infrastructure Services entstandenen Buchgewinn von 42,6 Mio. Euro. Bei diesem handelt es sich um einen einmaligen Effekt, der lediglich das Jahr 2008 betrifft. Der Einmaleffekt auf das Ergebnis je Aktie beträgt 2,88 Euro.

Vor dem Hintergrund der mit der Verschärfung der Finanzkrise eingetretenen wirtschaftlichen Unsicherheiten ist die Belastbarkeit der bisherigen Annahmen für den Vossloh-Konzern über das erste Halbjahr 2009 hinaus geringer geworden. Für 2009 sehen wir trotzdem unverändert die Chance, unsere bisherige Planung zu erreichen, d.h., Umsatz und Ergebnis des Konzerns weiter zu verbessern. Unser Auftragsbestand ist unverändert auf hohem Niveau.


Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Vossloh-Konzern Jan.-Sept. 2008 Jan.-Sept. 2007 Δ % Q3 2008 Q3 2007 Δ %
Umsatz1 Mio.€ 903,1 729,6 23,8 312,2 240,8 29,7
EBIT1 Mio.€ 106,0 75,1 41,1 39,8 23,1 72,3
ROCE1 % 17,0 12,3
Konzernüberschuss Mio.€ 115,3 45,9 151,2 69,0 13,8 400,0
1 Angaben ohne Vossloh Infrastructure Services

Werdohl, 30.10.2008

Ansprechpartner:
Uwe Jülichs
Leiter Unternehmenskommunikation
Vossloh AG
Tel.: +49 (0) 2392 52-608
Mobil: +49 (0) 172 2909852
E-Mail: uwe.juelichs@ag.vossloh.com

Ansprechpartnerin für Investoren:
Lucia Mathee
Leiterin Investor Relations
Vossloh AG
Tel.: +49 (0) 2392 52-359
E-Mail: investor.relations@ag.vossloh.com


Vossloh ist heute weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Der Konzern konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Entsprechend ist die operative Tätigkeit unter dem Dach der im deutschen MDAX gelisteten Vossloh AG in die zwei Geschäftsbereiche Rail Infrastructure und Motive Power&Components gegliedert. Ohne das als „nicht fortgeführter Geschäftsbereich“ berücksichtigte Geschäftsfeld Vossloh Infrastructure Services erzielte Vossloh im Geschäftsjahr 2007 mit 4.066 Mitarbeitern einen Umsatz von 1.014,9 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 111,2 Mio. Euro.