Vossloh Information Technologies an Funkwerk AG verkauft
Konzentration auf das profitable Kerngeschäft
Der Vossloh-Konzern hat den Geschäftsbereich Information Technologies (VIT) an die Funkwerk AG verkauft. Funkwerk erwirbt den Geschäftsbereich schuldenfrei (cash and debt free) für einen vorläufigen Kaufpreis von 8 Mio. Euro. Der Kaufpreis unterliegt einer Anpassung in Abhängigkeit von der Entwicklung des Nettoumlaufvermögens (net working capital). Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates der Vossloh AG und der Freigabe durch das Bundeskartellamt.
Mit der Veräußerung von VIT stärkt Vossloh seine Kernbereiche und schafft zugleich für diesen Geschäftsbereich verbesserte Zukunftsperspektiven. Aufgrund der begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten im Vossloh-Konzern war der Geschäftsbereich im Rahmen der strategischen Neupositionierung vom Vorstand im September 2006 zum Verkauf gestellt worden. „Mit dem Verkauf haben wir unser Ziel erreicht, einen ‚best-owner’ für Information Technologies zu finden. Für uns ist bei der Transaktion mitentscheidend, dass im Sinne gemeinsamer Kunden die laufenden Projekte des Geschäftsbereiches qualifiziert fortgeführt werden. Funkwerk ist ein in der Bahnindustrie bestens bekanntes Unternehmen“, erklärte Dr. Gerhard Eschenröder, Vorstandsvorsitzender des Vossloh-Konzerns. „Zugleich können wir uns durch den raschen Abschluss des Prozesses jetzt voll auf den geplanten Ausbau unserer profitablen Kerngeschäftsfelder konzentrieren.“
Der Geschäftsbereich Vossloh Information Technologies hatte nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2006 einen Verlust vor Steuern in Höhe von 9,3 Mio. Euro ausgewiesen. Durch den Verkauf ergibt sich für den Vossloh-Konzern ein Buchverlust von 15 Mio. Euro. Es wird daher von einem Konzernüberschuss in Höhe von 20 Mio. Euro ausgegangen. Genaue Zahlen zum Geschäftsergebnis 2006 wird Vossloh auf der Bilanzpressekonferenz am 29. März 2007 bekannt geben. „Wir sind in der Restrukturierung wieder einen weiteren Schritt vorangekommen. Unsere operative Leistung und die Perspektiven haben sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert. Wir gehen davon aus, dass wir für das Geschäftsjahr 2006 an einer kontinuierlichen Dividendenzahlung festhalten können“, ergänzte Dr. Gerhard Eschenröder.
Am 7. Dezember 2006 hatte Vossloh seine Prognosen für wichtige Eckdaten der Geschäftsentwicklung des zu Ende gehenden Jahres bestätigt. Danach rechnet das Unternehmen für 2006 mit einem Konzernumsatz in Höhe von rund 1 Mrd. Euro und einem operativen Ergebnis (EBIT) von 82,5 Mio. Euro. Der Buchverlust aus dem Verkauf des IT-Bereichs hat keine Auswirkungen auf diesen Wert, da Vossloh Information Technologies als zur Veräußerung gestellter Bereich nicht mehr zum operativen Ergebnis des Konzerns beiträgt.
Für 2007 rechnet Vossloh mit einem Umsatzplus von 8 Prozent; diese Prognose basiert ausschließlich auf dem erwarteten organischen Wachstum. Das EBIT soll 2007 um 30 Prozent auf 107 Mio. Euro und damit deutlich überproportional wachsen. Vossloh wird sich in Zukunft durch konsequenten Ausbau seines Kerngeschäfts auf die Bahn-Infrastruktur, zum Beispiel auf Schienenbefestigungssysteme oder Weichen, sowie auf Komponenten für Schienenfahrzeuge konzentrieren. Beide Bereiche sollen vor allem außerhalb Europas organisch wachsen und zudem durch gezielte Akquisitionen gestärkt werden.