26.03.2009

Vossloh auch 2008 wieder profitabel gewachsen


Die Vossloh AG hat im Geschäftsjahr 2008 auf vergleichbarer Basis zum zweiten Mal nach 2007 den höchsten Umsatz und das beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen um 18,5 % auf 1.212,7 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) legte um 23,9 % auf 137,7 Mio. Euro zu. Damit konnte auch die bereits angehobene Prognose übertroffen werden. Im Berichtsjahr 2008 war das Geschäftsfeld Vossloh Infrastructure Services veräußert worden. Auf vergleichbarer Basis, also ohne Berücksichtigung des Gleisbaugeschäfts, hatte Vossloh in 2007 einen Umsatz von 1.023,3 Mio. Euro und ein EBIT von 111,1 Mio. Euro erzielt.

Die wichtigste Steuerungsgröße, der Return on Capital Employed (ROCE), lag 2008 bei 18,8 % und damit deutlich höher als im Vorjahr (16,5 % auf vergleichbarer Basis). Die EBIT-Marge betrug im Berichtsjahr 11,4 %, gegenüber vergleichbaren 10,9 % in 2007. Damit wurden die Konzernziele – 15 % ROCE, 10 % EBIT-Marge – übertroffen.

Der Konzernüberschuss im Berichtsjahr 2008 betrug 139,4 Mio. Euro gegenüber 71,4 Mio. Euro im Jahr zuvor. Darin ist ein Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 46,8 Mio. Euro enthalten, das auf den Verkauf der Vossloh Infrastructure Services zurückgeht. Allerdings ist der Konzernjahresüberschuss auch ohne diesen Sondereffekt mit 92,6 Mio. Euro gegenüber 62,9 Mio. Euro im Vorjahr (jeweils ohne Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten) signifikant gestiegen. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 9,48 Euro nach 4,83 Euro in 2007.

Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG, sagte: „2008 war wieder ein hervorragendes Jahr für Vossloh. Das verschafft uns eine gute Ausgangsposition in einer schwierigen Wirtschaftslage. Trotz der aktuellen Konjunktursorgen sehen wir den kommenden Jahren optimistisch entgegen. Schienenverkehr und Bahntechnik werden weiter gefragt sein, vielleicht noch mehr als heute schon. Der schienengebundene Verkehr ist das Mittel der Wahl, um den Wunsch nach Mobilität kosteneffizient und vor allem umweltschonend zu erfüllen. In Ballungsräumen und im Hochgeschwindigkeitsverkehr sind Bahnsysteme zudem vergleichsweise schnell und komfortabel.“

Höhere Dividende von insgesamt 3,00 Euro je Aktie vorgeschlagen
Angesichts der guten Ergebnisse des Jahres 2008 beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2008 eine Dividendenzahlung von 2,00 € je Aktie und damit fast 18 % mehr als im Jahr zuvor (1,70 €) vorzuschlagen. Zusätzlich soll einmalig eine Sonderdividende von 1,00 € gezahlt werden, um die Aktionäre am Gewinn aus der Veräußerung des Geschäftsfelds Infrastructure Services zu beteiligen.

Mitarbeiter
Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte der Vossloh-Konzern weltweit 4.684 Mitarbeiter und damit 6,9 % oder 301 Mitarbeiter mehr als Ende 2007 (4.383 Mitarbeiter ohne die Mitarbeiter des veräußerten Geschäftsfelds Vossloh Infrastructure Services). Durch die Konsolidierung neuer Gesellschaften (Vossloh Cogifer Australia, Sportek, Kloos Oving) kamen 154 Mitarbeiter in den Konzern. Mit 83 % (Vorjahr: 84 %) sind die meisten Mitarbeiter an den europäischen Standorten des Konzerns beschäftigt.

Rail Infrastructure
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure umfasst nach dem Verkauf von Vossloh Infrastructure Services nunmehr die zwei Geschäftsfelder Fastening Systems und Switch Systems. Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden die Beiträge des Ge-schäftsfelds Infrastructure Services aus den Vorjahresangaben heraus gerechnet (Pro-Forma-Darstellung). Im Geschäftsbereich Rail Infrastructure konnten im Geschäftsjahr 2008 Umsatzerlöse in Höhe von 707,1 Mio.€ erzielt werden. Diese lagen damit um 152,8 Mio.€ oder 27,6 % über dem Wert des Vorjahres. Die Umsatzsteigerung resultiert aus einem starken Wachstum in beiden Geschäftsfeldern.

Vossloh Fastening Systems steuerte Umsatzerlöse von 254,9 Mio.€ bei. Damit konnte das Umsatzniveau des Vorjahres um 56,5 Mio.€ beziehungsweise 28,5 % deutlich übertroffen werden. Der Zuwachs wurde ausschließlich im Auslandsgeschäft erwirtschaftet. Größter Markt blieb auch 2008 China. Auf hohem Niveau bewegte sich im Berichtsjahr wieder die Nachfrage im türkischen Markt. Am 6. März 2009 hat das Geschäftsfeld Fastening Systems die erheblich ausgebaute Produktionsstätte für Schienenbefestigungssysteme in Erzincan in der Türkei eröffnet. Die Fabrik wird insbesondere die Lieferungen für den Ausbau des türkischen Hochgeschwindigkeitsnetzes übernehmen.

Vossloh Switch Systems erzielte in 2008 mit 453,6 Mio.€ den höchsten Umsatz seiner Geschichte. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um 96,3 Mio.€ oder 26,9 %. Dieser Zuwachs war zu einem Teil akquisitionsbedingt. Aber auch bereinigt um Akquisitionen konnte Vossloh Switch Systems deutlich wachsen. Das organische Wachstum betrug rund 7 %.

Motive Power&Components
Die Umsätze im Geschäftsbereich Motive Power&Components, bestehend aus den beiden Geschäftsfeldern Vossloh Locomotives und Vossloh Electrical Systems, stiegen in 2008 um 36,1 Mio.€ beziehungsweise 7,7 %, auf jetzt 505,0 Mio.€. Der Anstieg resultierte mit 34,7 Mio.€ aus dem Geschäftsfeld Locomotives und mit 1,4 Mio.€ aus Vossloh Electrical Systems. Bei Vossloh Locomotives konnten beide Standorte, Kiel und Valencia, gegenüber dem Vorjahr zulegen. Der Absatz von Mittelführerhausloks der Kieler Gesellschaft war auch in 2008 im Wesentlichen durch Aufträge von privaten Bahnbetreibern und Leasinggesellschaften geprägt. Der spanische Standort erzielte etwa die Hälfte des Umsatzes mit Lokomotiven, die andere Hälfte mit Nahverkehrsbahnen und Drehgestellen. Das Geschäftsfeld Electrical Systems verzeichnete in 2008 auf hohem Niveau weitere Zuwächse, sowohl im Stadtbahnbereich als auch bei Komponentenlieferungen für elektrisch angetriebene Busse. Vor dem Hintergrund der absehbaren Nachfrage nach alternativen Antriebskonzepten ist Vossloh Electrical Systems mit einem seriellen Hybridantrieb lieferfähig.

Aktienrückkauf
Der Vorstand der Vossloh AG hatte mit Zustimmung des Aufsichtsrates am 15. Oktober 2008 beschlossen, bis zu 1.479.582 Aktien der Gesellschaft über die Börse zurückzukaufen. Dies entspricht bis zu 10 % des Grundkapitals. Der Aktienrückkauf hatte am 16. Oktober 2008 begonnen und konnte am 20. März 2009 mit dem Erwerb der maximal zulässigen Anzahl Aktien abgeschlossen werden. Dafür wurden rund 106 Mio.€ aufgewandt, das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 71,86 € je Aktie.

Ausblick
Bei der Bilanzvorlage bekräftigte Vossloh die Planzahlen für die Jahre 2009 und 2010, die der Konzern am 4. Dezember 2008 veröffentlicht hatte. Demnach plant Vossloh in den kommenden zwei Jahren, weiteres moderates Wachstum erzielen zu können. Das Unternehmen geht für das Jahr 2009 von einem Umsatz von rund 1.291 Mio. Euro aus und erwartet ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 138 Mio. Euro. Aufgrund einer höheren Steuerquote wird der erwartete Konzernüberschuss des Jahres 2009 mit 86 Mio. Euro leicht unter dem um die Ergebnisbestandteile aus „nicht fortgeführten Aktivitäten“ (46,8 Mio.€) bereinigten Wert des Jahres 2008 liegen. Die zentrale Steuerungsgröße des Unternehmens, der Return on Capital Employed (ROCE), wird nach der aktuellen Planung im Geschäftsjahr 2009 rund 18 % betragen und damit den Zielwert von 15 % übertreffen. Ebenfalls über dem Zielwert wird aus heutiger Sicht die EBIT-Marge im Jahr 2009 liegen: Sie soll mit gut 10 % über der selbst gesetzten Schwelle bleiben. Beim Ergebnis je Aktie erwartet Vossloh im Jahr 2009 6,37 Euro. Für das Jahr 2010 erwartet Vossloh weiteres Wachstum bei Umsatz und Ergebnis.

Nach der aktuellen Planung werden beide Geschäftsbereiche – Rail Infrastructure und Motive Power&Components – zum Umsatzwachstum der nächsten beiden Jahre beitragen.

Zur Stärkung der Marktpositionen und für mehr Wachstum ist ein konzernweites Investitionsprogramm angelaufen. In den kommenden zwei Jahren stehen jeweils rund 60 Mio.€ bereit. Dabei stehen Modernisierungen und Erweiterungen an den Standorten des Geschäftsbereichs Rail Infrastructure und des Geschäftsfelds Electrical Systems im Mittelpunkt. An den Lokomotivstandorten konzentriert Vossloh sich auf die Entwicklung neuer Produkte.

Vossloh-Konzern 2008 2007 Veränderung Q4 2008 Q4 2007 Veränderung
Umsatz Mio. € 1.212,7 1.023,3 +18,5 % 309,6 293,7 +5,4 %
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Mio. € 137,7 111,1 +23,9 % 31,7 36,0 -11,9 %
EBIT-Marge % 11,4 10,9 10,2 12,3
Konzern-überschuss Mio. € 139,4 71,4 +95,2 % 24,1 25,5 -5,5 %
Umsatz und EBIT ohne Vossloh Infrastructure Services

Werdohl, 26.03.2009

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Vossloh ist heute weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Der Konzern konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Entsprechend ist die operative Tätigkeit unter dem Dach der im deutschen MDAX gelisteten Vossloh AG in die zwei Geschäftsbereiche Rail Infrastructure und Motive Power&Components gegliedert. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte Vossloh mit knapp 4.700 Mitarbeitern einen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 137,7 Mio. Euro.