31.03.2011

Vossloh im Geschäftsjahr 2010 mit Rekordergebnis


Der Vossloh-Konzern hat im Geschäftsjahr 2010 Höchstwerte beim Umsatz und beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielt. Vor allem getragen von der weiteren Expansion des Geschäfts mit Schienenbefestigungen stieg der Umsatz um 15,1 % auf 1.351,3 Mio.€. Knapp die Hälfte der Umsatzsteigerung geht auf die erstmalige Einbeziehung des erworbenen Geschäftsfelds Rail Services zurück. Organisch betrug das Umsatzwachstum des Vossloh-Konzerns 7,9 %. Das EBIT stieg um 10,3 % auf 152,1 Mio.€.

„2010 war das erfolgreichste Jahr unserer Unternehmensgeschichte“, sagt Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG. „Der Zukauf des Geschäftsfelds Rail Services hat sich als richtiger Schritt erwiesen, und unser Lokomotivengeschäft ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Wir werden den eingeschlagenen Wachstumskurs konsequent fortsetzen“, betont Andree. Deshalb und zur weiteren Stärkung der Marktposition plant Vossloh in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 150 Mio.€ zu investieren, davon rund 90 Mio.€. im laufenden Geschäftsjahr. Die Mittel sollen zum Beispiel in den Aufbau eines Werks für Schienenbefestigungen in Russland fließen, in eine Fertigung für Weichensysteme in China, in den Bau neuer Züge für das Hochgeschwindigkeitsschleifen von Schienen sowie in die Weiterentwicklung neuer Lokomotiven-Modelle. Zudem verfügt Vossloh über genügend finanziellen Spielraum, um durch gezielte Zukäufe wachsen zu können.

Erneut klar übertroffen hat das Unternehmen 2010 seine selbstgesteckten Ziele für Kapitalrendite und Profitabilität. Der Return on Capital Employed (ROCE) erreichte 17,2 % (Vorjahr: 20,5 %). Ein entscheidender Grund für die im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Rendite ist die Erhöhung des eingesetzten Kapitals aufgrund des Zukaufs des neuen Geschäftsfelds Rail Services. Gleichwohl überschritt der ROCE die interne Zielmarke von 15 % erneut deutlich. Mit 11,3 % blieb die EBIT-Marge erheblich über dem Ziel von 10 %. Der Konzernüberschuss stieg im Jahr 2010 um 10,9 % auf 97,5 Mio.€. Das Ergebnis je Aktie legte kräftig von 6,57 € auf 7,32 € zu. Darin enthalten war im Jahr 2010 ein positiver Effekt in Höhe von 40 Cent aus der Auflösung nicht länger benötigter Risikovorsorgen im Zusammenhang mit der Veräußerung des Geschäftsfelds Infrastructure Services.

Der Umsatzanstieg des Vossloh-Konzerns im Jahr 2010 vollzog sich in nahezu allen Regionen. Bei steigenden Umsätzen im Heimatmarkt Europa fiel das Wachstum in anderen Regionen noch stärker aus. So stieg der Anteil des außerhalb Europas erzielten Konzernumsatzes von 27,1 % auf 29,5 %. Der asiatische Raum nahm dabei nochmals an Bedeutung zu. Wesentlicher Umsatztreiber in Asien bleibt China, wo Vossloh bislang mit Befestigungssystemen für Hochgeschwindigkeitsstrecken vertreten ist.

Von strategischer Bedeutung war im vergangenen Jahr zudem der Einstieg in den russischen Markt. In Deutschland verdoppelte Vossloh seinen Umsatz. Ein wesentlicher Grund dafür liegt im neuen Geschäftsfeld Rail Services, das überwiegend in Deutschland tätig ist. Insgesamt machte das Deutschland-Geschäft von Vossloh rund 20 % des Konzernumsatzes aus.

Rail Infrastructure mit kräftigem Umsatzanstieg
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure steigerte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2010 um 29,2 % auf 891,5 Mio.€. Hierzu trug das neue Geschäftsfeld Rail Services rund 85 Mio.€ Jahresumsatz bei, so dass das rein organische Umsatzwachstum des Geschäftsbereichs bei 16,9 % lag. Das EBIT erreichte mit 141,9 Mio.€ (Vorjahr: 125,0 Mio.€) einen neuen Höchstwert.

Die Umsätze im Geschäftsfeld Fastening Systems stiegen besonders kräftig auf 369,4 Mio.€. Im Vergleich zum bereits hohen Niveau des Vorjahres entspricht dies einem Zuwachs von 38,3 %. Das Geschäft mit Schienenbefestigungen trug damit maßgeblich zur organischen Expansion im Geschäftsbereich und auch im gesamten Konzern bei. Besonders kräftig fiel das Umsatzwachstum in China und in der Türkei aus. So stattete Fastening Systems zum Beispiel die Hochgeschwindigkeitsstrecke Peking-Shanghai mit Schienenbefestigungen aus. Im August 2010 erhielt Fastening Systems einen weiteren Großauftrag für die Strecke Lanzhou-Urumqi im Nordwesten des Landes, der voraussichtlich 2011 und 2012 auszuliefern ist.

Switch Systems, das umsatzstärkste Geschäftsfeld des Konzerns, steigerte die Umsätze um 3,3 % auf 439,0 Mio.€. Besser als im Vorjahr verlief die Geschäftsentwicklung in West- und Südeuropa. Die Umsätze in den USA erreichten wieder den Umfang, den sie vor 2009 verzeichnet hatten. Rückläufige Umsätze waren in Ost- und Nordeuropa zu verzeichnen.

Der Umsatz des Geschäftsfelds Rail Services lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 84,8 Mio.€. Rail Services bietet neben dem Schweißen von Schienen insbesondere auch Logistikleistungen für den Langschienentransport an. Mit dem sogenannten Hochgeschwindigkeitsschleifen gehört zudem ein innovatives Verfahren zur präventiven Pflege des Schienennetzes zum Dienstleistungsangebot.

Transportation mit rückläufigen Lokomotivenumsätzen, jedoch mit Wachstum im Geschäft mit Nahverkehrszügen
Die Umsätze im Geschäftsbereich Transportation lagen im Geschäftsjahr 2010 bei 459,7 Mio.€; das sind 4,9 % weniger als im Jahr zuvor. Das EBIT erreichte 27,5 Mio.€ (Vorjahr: 35,2 Mio.€).

Das Geschäftsfeld Transportation Systems steuerte mit 304,8 Mio.€ einen um 9,3 % niedrigeren Umsatz als im Jahr 2009 bei. Der durch die Wirtschafts- und Finanzkrise bedingte Einbruch im Güterverkehr führte zu einem signifikanten Rückgang des Auftragseingangs für Lokomotiven im Geschäftsjahr 2009. Aus diesem Grund gingen die Umsätze in 2010 spürbar zurück, obwohl das Geschäft mit Nahverkehrszügen und Stadtbahnen deutlich besser ausfiel. Gut 68 % des Umsatzes des Standortes Valencia resultierten überwiegend aus der Fertigung von Fahrzeugen für den Stadtverkehr. Wichtige Kunden waren 2010 die Metro-, Stadtbahn- und Straßenbahnbetreiber von Valencia und Alicante. Durch eine Wiederbelebung der Nachfrage für Rangierlokomotiven stieg der Auftragseingang am Standort Kiel im vergangenen Jahr wieder merklich an. Beide Standorte erwarten für das Geschäftsjahr 2011 einen verstärkten Auftragseingang für die neuen Modelle. Im ersten Quartal 2011 verzeichnete das Geschäftsfeld Transportation Systems einen Auftragseingang von über 100 Mio.€. Darin enthalten sind ein Großauftrag über 29 Lokomotiven der Typen EURO 4000 und EURO 3000 für den Standort Valencia sowie mehrere Mittelführerhaus-Lokomotiven für den Standort Kiel.

Weiter angestiegen ist der Umsatz des Geschäftsfelds Electrical Systems. Mit 160,0 Mio.€ lagen die Erlöse um 7,8 % über dem Wert des Jahres 2009. Wachstumstreiber war das Geschäft mit elektrischen Ausrüstungen für Straßen- und Stadtbahnen.

Höhere Dividende
Für das Geschäftsjahr 2010 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Vossloh AG den Aktionären eine Dividendenzahlung von 2,50 € je Aktie vorschlagen. Für das Jahr 2009 war eine Ausschüttung von 2,00 € je Aktie gezahlt worden.

Mitarbeiterzahl leicht zugenommen
Zum Jahresende 2010 beschäftigte der Vossloh-Konzern weltweit 4.906 Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies 4,2 % oder 198 Mitarbeiter mehr. In Deutschland waren zum Jahresende 1.685 Mitarbeiter für den Vossloh-Konzern tätig.

Ausblick
Der Vossloh-Konzern geht davon aus, den Rekordumsatz des Jahres 2010 im Jahr 2011 zu übertreffen. Für 2011 rechnet Vossloh mit rund 1,4 Mrd.€ Umsatz, einem EBIT von mehr als 160 Mio.€ und einem Konzernüberschuss von etwa 95 Mio.€. Das Ergebnis je Aktie soll 2011 bei 7,20 € liegen. Der Return on Capital Employed (ROCE) wird voraussichtlich etwa 17 % betragen. Vossloh konnte im Zuge des Neubaus des libyschen Bahnnetzes im letzten Jahr zwei Großaufträge gewinnen. Im Zuge der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Libyen wurden die Lieferungen auf Aufforderung des Generalunternehmers vorläufig eingestellt. Der mögliche Umsatzausfall von bis zu rund 70 Mio.€ in 2011 soll durch Mehrumsätze in anderen Regionen im Wesentlichen kompensiert werden. In 2011 verzeichnet insbesondere das Geschäftsfeld Fastening Systems eine hohe Nachfrage nach seinen Produkten.

So wurden in China erwartungsgemäß im ersten Quartal Auftragseingänge in Höhe von rund 70 Mio.€ erzielt. Darüber hinaus entwickelt sich das Schienenbefestigungsgeschäft in anderen Regionen Asiens, darunter auch in Märkten, in denen Vossloh mit Neuaufträgen erstmals vertreten ist, besser als erwartet. Das Geschäftsfeld Switch Systems wird zudem mit der Auslieferung von Weichensystemen zum Wiederaufbau des Eisenbahnnetzes im Irak beginnen. Die EBIT-Marge soll 2011 zwischen 11 % und 11,5 % liegen und damit über der selbst gesetzten Schwelle von 10 % bleiben.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick
Vossloh-Konzern Q4
2010
Q4
2009
Δ % 2010 2009 Δ %
Umsatz Mio.€ 339,4 322,3 +5,3 1.351,3 1.173,7 +15,1
EBIT Mio.€ 29,5 45,8 -35,6 152,1 137,9 +10,3
EBIT-Marge % 8,7 14,2 11,3 11,7
ROCE % 17,2 20,5
Wertbeitrag Mio.€ 5,3 26,3 –79,8 54,8 63,7
Konzernüberschuss Mio.€ 21,61 28,4 –23,9 97,51 87,9 +10,9
Ergebnis je Aktie 7,322 6,57 +11,4
1 davon 5,3 Mio.€ aus nicht fortgeführten Aktivitäten
2 davon 0,4 € aus nicht fortgeführten Aktivitäten

Werdohl, 31.03.2011


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Vossloh ist heute weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Der Konzern konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Entsprechend ist die operative Tätigkeit unter dem Dach der im deutschen MDAX gelisteten Vossloh AG in die zwei Geschäftsbereiche Rail Infrastructure und Transportation gegliedert. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte Vossloh mit gut 4.900 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,35 Mrd.€ und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 152,1 Mio.€.