04.05.2011

Aufträge für Vossloh im ersten Quartal 2011 auf Rekordniveau


Die Nachfrage nach Produkten des Vossloh-Konzerns ist im ersten Quartal 2011 stark gestiegen. Der Auftragseingang stieg auf 622,8 Mio.€ (Vorjahr 261,2 Mio.€). Besonders lebhaft entwickelte sich die Nachfrage nach Lokomotiven und Nahverkehrsfahrzeugen, auf die rund die Hälfte des Auftragseingangs entfiel. Der Auftragsbestand des Konzerns erreichte Ende März 2011 mit rund 1,45 Mrd.€ Rekordniveau.

„Wir sind schwungvoll ins neue Geschäftsjahr gestartet. Die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal war zwar schwächer als im Vorjahr. Diese Momentaufnahme erlaubt aber insbesondere aufgrund der sehr guten Auftragslage keine Hochrechnung auf das Gesamtjahr. Im Gegenteil: Wir sind auf Kurs, unsere Ziele zu erfüllen. An unserer Prognose halten wir fest“, sagte Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG. Das Unternehmen rechnet unverändert mit weiteren Rekordwerten bei Umsatz und EBIT in diesem und dem folgenden Geschäftsjahr.

Im ersten Quartal 2011 erreichte der Konzernumsatz von Vossloh 259,5 Mio.€, dies entspricht einem Rückgang um 12,1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 17,9 Mio.€ im Vergleich zu 35,4 Mio.€ für die ersten drei Monate des Jahres 2010. Wesentlich für diese Entwicklung waren mehrere Faktoren. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Libyen konnten die ursprünglich bereits für das erste Quartal 2011 geplanten Auslieferungen nur in begrenztem Umfang getätigt werden. Zudem wird in China ein Großteil der Schienenbefestigungen, die im laufenden Jahr auszuliefern sind, voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte abgerufen. Im Vorjahr hatte das China-Geschäft im ersten Quartal besonders starke Umsätze verzeichnet. Schließlich lag die Erlösentwicklung im Bereich Transportation erwartungsgemäß unterhalb des vergleichbaren Vorjahresquartals, weil der spanische Lokomotivenstandort Valencia noch die Auswirkungen der Auftragsschwäche des Jahres 2010 spürt. Ungünstiger als im Vorjahr entwickelten sich zudem im ersten Quartal 2011 die Materialkosten. Die EBIT-Marge verringerte sich aufgrund des Umsatzrückgangs und der gestiegenen Materialkostenquote auf 6,9 %. Der Return on Capital Employed lag als Folge des Ergebnisrückgangs bei 8,8 %. Der Konzernüberschuss betrug 10,4 Mio.€.

Das Ergebnis je Aktie für das erste Quartal 2011 betrug 0,78 €. Die Nettofinanzschuld des Vossloh-Konzerns zum 31. März 2011 reduzierte sich deutlich auf 70,0 Mio.€. Ein Jahr zuvor hatte sie 196,5 Mio.€ betragen. Mit 71,7 Mio.€ konnte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von -27,0 Mio.€ im Vorjahresquartal um nahezu 100 Mio.€ verbessert werden.

Rail Infrastructure
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 163,1 Mio.€. Das entspricht einem Rückgang um 8,2 % gegenüber dem Vorjahreswert. Das EBIT des Geschäftsbereichs betrug 15,6 Mio.€ (Vorjahr: 31,0 Mio.€).

Das Geschäftsfeld Fastening Systems erreichte im ersten Quartal einen Umsatz von 65,8 Mio.€ (Vorjahr: 71,0 Mio.€). Der Auftragseingang entwickelte sich mit 142,6 Mio.€ gegenüber 95,2 Mio.€ im Vorjahresquartal sehr erfreulich. Das hohe Volumen ist teilweise auf weitere Streckenvergaben in China zurückzuführen, die sich in den ersten drei Monaten des Jahres auf rund 70 Mio.€ beliefen.

Die Umsätze des Geschäftsfelds Switch Systems beliefen sich auf 81,2 Mio.€, das sind 12,7 % weniger als im Vorjahr. Der Auftragseingang des Geschäftsfelds stieg gegenüber dem Vorjahresquartal nochmals um 14,8 % auf 153,8 Mio.€ an. Unter anderem hat Switch Systems den Zuschlag zur Lieferung von Weichensystemen in den Irak zum Wiederaufbau des staatlichen Bahnnetzes in Höhe von rund 36 Mio.€ erhalten.

Das Geschäftsfeld Rail Services startete mit einem Umsatzplus ins neue Geschäftsjahr. Die Erlöse stiegen um 25,4 % auf 17,1 Mio.€.

Transportation
Der Geschäftsbereich Transportation erwirtschaftete im ersten Quartal 2011 Umsätze in Höhe von 96,4 Mio.€ (Vorjahr: 117,7 Mio.€). Das EBIT des Geschäftsbereichs ging auf 6,1 Mio.€ nach 9,0 Mio.€ im Vorjahreszeitraum zurück.

Im Geschäftsfeld Transportation Systems lag der Umsatz bei 62,0 Mio.€ und damit 19,0 % unter dem Umsatz des ersten Quartals 2010. Erwartungsgemäß verbuchte der spanische Standort Valencia, an dem Lokomotiven und Nachverkehrsbahnen gefertigt werden, einen Erlösrückgang auf 36,5 Mio.€. Grund hierfür ist das niedrige Niveau der Auftragseingänge im Vorjahreszeitraum. Mit der Belebung des Auftragseingangs seit Frühjahr 2010 verzeichnet der deutsche Lokomotiven-Standort in Kiel dagegen im laufenden Jahr wieder ein Umsatzplus. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse markant von 12,9 Mio.€ des Vorjahres auf 25,5 Mio.€.

„Damit hat der Standort Kiel die Trendwende geschafft“, betonte Andree. So verzeichnete Kiel eine Reihe neuer und im Volumen insgesamt über dem Vorjahresquartal liegender Aufträge.

Der Auftragseingang des gesamten Geschäftsfelds Transportation Systems stieg im ersten Quartal deutlich auf 169,5 Mio.€ (Vorjahr: -13,0 Mio.€) an. Den überwiegenden Teil der neuen Aufträge verbuchte Rail Vehicles in Spanien. Dort wurden für insgesamt rund 140 Mio.€ Lokomotiven der Typen EURO 4000 und EURO 3000 bestellt.

Im Geschäftsfeld Electrical Systems lag der Umsatz im ersten Quartal 2011 bei 35,9 Mio.€ (Vorjahr: 41,1 Mio.€). Auch für die Komponenten für Nahverkehrsfahrzeuge von Vossloh Kiepe erhöhte sich der Auftragseingang mit 129,9 Mio.€ erheblich (Vorjahr: 17,0 Mio.€). Größter Einzelauftrag war der Zuschlag für die Stadtbahnen in Hannover über rund 100 Mio.€.

Mitarbeiter
Zum 31. März 2011 beschäftigte der Vossloh-Konzern 4.933 Mitarbeiter, 25 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. In Deutschland waren am 31. März 2011 insgesamt 1.730 Beschäftigte für den Vossloh-Konzern tätig.

Ausblick
Vossloh bekräftigt die erstmals im Dezember 2010 formulierten Ziele für die Geschäftsentwicklung im Jahr 2011. Demnach sollen der Konzernumsatz auf rund 1,4 Mrd.€ und das EBIT auf mehr als 160 Mio.€ sowie der Konzernüberschuss auf etwa 95 Mio.€ steigen.

Vossloh konnte im Jahr 2010 zwei Großaufträge in Libyen gewinnen. Im Zuge der dort seit Februar 2011 herrschenden gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden die Lieferungen auf Aufforderung des Generalunternehmers vorläufig eingestellt. Der mögliche Umsatzausfall von bis zu rund 70 Mio.€ im laufenden Geschäftsjahr soll durch Mehrumsätze in anderen Regionen im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres im Wesentlichen kompensiert werden. Unverändert soll die EBIT-Marge im Jahr 2011 zwischen 11 % und 11,5 % liegen und damit über der selbst gesetzten Schwelle von 10 % bleiben. Der ROCE ist mit rund 17 % geplant. Basis für die fortgesetzt zuversichtliche Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung ist nicht zuletzt der hohe Auftragsbestand des Konzerns.

Für das Jahr 2012 erwartet Vossloh weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum, den bisherigen Planungen entsprechend insbesondere im Geschäftsbereich Transportation.

Der erfreulich hohe Auftragseingang im Lokomotiven- und Nahverkehrsgeschäft im ersten Quartal 2011 untermauert diese Perspektive deutlich. Für 2012 sind Umsatzerlöse im Konzern von rund 1,5 Mrd.€ geplant und ein EBIT von über 170 Mio.€.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick
Vossloh-Konzern Januar-März 2010 Januar-März 2011 Δ %
Auftragseingang Mio.€ 261,2 622,8 +138,4
Auftragsbestand Mio.€ 1.058,1 1.448,2 +36,9
Umsatz Mio.€ 295,4 259,5 -12,1
EBIT Mio.€ 35,4 17,9 -49,5
EBIT-Marge % 12,0 6,9
ROCE % 16,4 8,8
Wertbeitrag Mio.€ 11,6 -2,3
Konzernüberschuss Mio.€ 22,8 10,4 -54,6
Ergebnis je Aktie 1,71 0,78 -54,6

Werdohl, 04. Mai 2011


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Vossloh ist heute weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Der Konzern konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Entsprechend ist die operative Tätigkeit unter dem Dach der im deutschen MDAX gelisteten Vossloh AG in die zwei Geschäftsbereiche Rail Infrastructure und Transportation gegliedert. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte Vossloh mit gut 4.900 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,35 Mrd.€ und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 152,1 Mio.€.