25.07.2013

Vossloh mit Umsatzsteigerung und deutlichem Ergebnisrückgang im zweiten Quartal


Der Vossloh-Konzern hat im zweiten Quartal 2013 seinen Umsatz deutlich gesteigert. Getragen wurde das Umsatzplus von 12,2 % gegenüber dem Vorjahr vom Geschäftsbereich Rail Infrastructure. Eine substantielle Erhöhung der Rückstellungen für eine Kunden-Schadenersatzforderung und Projektverzögerungen im Geschäftsbereich Transportation haben jedoch die Ergebnisentwicklung spürbar belastet. Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) des Konzerns ging im zweiten Quartal auf 2,8 Mio.€ zurück (Vorjahr: 20,8 Mio.€). Gleichzeitig verbuchte Vossloh in beiden Geschäftsbereichen steigende Auftragseingänge in Höhe von insgesamt 365,4 Mio.€ und verfügt nach den ersten sechs Monaten 2013 über einen weiterhin hohen Auftragsbestand von 1,54 Mrd.€.

"Die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal war operativ nur in Teilbereichen gut und entsprach insbesondere im Geschäftsbereich Transportation nicht unseren Erwartungen. Die hohen Auftragseingänge in allen Geschäftsfeldern zeigen jedoch, dass die Produkte und Dienstleistungen von Vossloh stark gefragt sind", sagt Werner Andree, Vorstandssprecher der Vossloh AG.

Der Umsatz des Vossloh-Konzerns lag im ersten Halbjahr 2013 bei 621,3 Mio.€, was einer signifikanten Steigerung um 8,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil außereuropäischer Umsätze stieg von 33,6 % auf 38,5 %. Das EBIT unterschritt in den ersten sechs Monaten 2013 das Vorjahresniveau deutlich und lag bei 12,5 Mio.€ (Vorjahr: 31,0 Mio.€). Die EBIT-Marge betrug 2,0 %, nach 5,4 % in der ersten Hälfte des Vorjahres. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital – ROCE –, lag mit 2,8 % ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert von 7,4 %.

Rail Infrastructure
Der Geschäftsbereich Rail Infrastructure, der sämtliche Aktivitäten rund um Produkte und Dienstleistungen für die Schieneninfrastruktur umfasst, steigerte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2013 seinen Umsatz spürbar um 20,5 % auf 425,6 Mio.€. Getragen wurde das Wachstum vor allem durch das Geschäftsfeld Fastening Systems. Im Geschäftsfeld Switch Systems blieben die Umsätze in etwa auf Vorjahresniveau. Die Erlöse des Geschäftsfelds Rail Services lagen erstmals wieder über dem Wert des Vergleichszeitraums. Das EBIT des Geschäftsbereichs Rail Infrastructure betrug 41,9 Mio.€ und verbesserte sich damit signifikant um 32,2 %. Die EBIT-Marge stieg entsprechend auf 9,9 %, nach 9,0 % im ersten Halbjahr 2012. Grund hierfür war eine verbesserte Profitabilität der beiden Geschäftsfelder Fastening Systems und Rail Services. Alle drei Geschäftsfelder erzielten in den ersten sechs Monaten 2013 höhere Auftragseingänge als im Vergleichszeitraum. Der Auftragsbestand von Rail Infrastructure lag am 30. Juni 2013 bei 607,7 Mio.€ (Vorjahr: 630,4 Mio.€).

Vossloh Fastening Systems erhöhte seine Erlöse in der ersten Jahreshälfte 2013 signifikant um 66,1 % auf 189,8 Mio.€. Maßgeblich hierfür waren gestiegene Umsätze in China sowie in Kasachstan und Russland. Seit dem zweiten Quartal 2013 bedient Vossloh von China aus nicht nur den Markt für Hochgeschwindigkeitsstrecken im Land, sondern auch für den Nahverkehr.

Im Geschäftsfeld Switch Systems lagen die Erlöse mit 212,4 Mio.€ in den ersten sechs Monaten 2013 nahezu auf dem Vorjahresniveau von 216,7 Mio.€. Während das Geschäft in einigen europäischen Märkten sowie in China hinter den Erwartungen zurückblieb, steigerte Vossloh Switch Systems seine Umsatzerlöse in den USA, Thailand und Großbritannien.

Vossloh Rail Services erzielte im ersten Halbjahr 2013 Umsätze von 24,9 Mio.€ und verbesserte damit seine Erlöse erstmals wieder leicht (Vorjahr: 23,0 Mio.€). Hier wirkte sich die erhöhte Nachfrage nach der Dienstleitung Hochgeschwindigkeits-Schleifen positiv aus. So hat beispielsweise der Schienen-Schleifzug, der Anfang des Jahres nach China ausgeliefert wurde, im Juni seinen Betrieb vor Ort aufgenommen.

Transportation
Im Geschäftsbereich Transportation, in dem das Schienenfahrzeug- und Fahrzeugkomponentengeschäft einschließlich entsprechender Dienstleistungen gebündelt wird, führten Projektverschiebungen zu einem in diesem Umfang nicht erwarteten Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2013 auf 195,7 Mio.€ (Vorjahr: 218,5 Mio.€). In beiden Geschäftsfeldern lagen die Erlöse unter dem Vorjahresniveau. Das EBIT des Geschäftsbereichs Transportation fiel im Halbjahr 2013 mit -17,8 Mio.€ negativ aus (Vorjahr: 9,3 Mio.€). Ausschlaggebend hierfür war die Erhöhung von Rückstellungen für die Schadenersatzforderung eines Kunden in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages. Zudem belasteten Projektverzögerungen das Ergebnis. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs Transportation verdreifachte sich im zweiten Quartal 2013 nahezu und betrug 154,4 Mio.€ (Vorjahr: 53,0 Mio.€). Dank dieser positiven Entwicklung übertraf der Auftragseingang des ersten Halbjahres mit 183,4 Mio.€ somit auch den Wert des Vorjahres in Höhe von 173,8 Mio.€. Der Auftragsbestand lag am 30. Juni 2013 bei 937,0 Mio.€ (Vorjahr: 868,5 Mio.€).

Das Geschäftsfeld Transportation Systems erzielte in den ersten sechs Monaten 2013 Erlöse von 124,5 Mio.€ (Vorjahr: 145,3 Mio.€). Im bisherigen Jahresverlauf blieben sowohl die Umsätze am spanischen Standort in Valencia als auch am deutschen Standort in Kiel hinter den Erwartungen zurück. Ursächlich hierfür waren Projekt- und Bestellverzögerungen.

Bei Vossloh Electrical Systems führten Verzögerungen bei der Abarbeitung von Projekten zu einem geringeren Umsatz im ersten Halbjahr 2013. Mit Erlösen von 72,7 Mio.€ lag das Geschäftsvolumen 6,1 % unter dem Vorjahreswert.

Mitarbeiterzahl
Der Vossloh-Konzern beschäftigte zum 30. Juni 2013 weltweit 5.237 Mitarbeiter und damit 196 mehr als zum Vorjahresstichtag 30. Juni 2012. An deutschen Standorten waren zum 30. Juni 2013 insgesamt 1.768 Mitarbeiter für Vossloh tätig.

Ausblick
Aufgrund der Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres – vor allem angesichts der Projektverzögerungen im Geschäftsbereich Transportation – rechnet der Vossloh-Konzern damit, dass das Umsatzwachstum 2013 etwa 5 % betragen und damit am unteren Ende der zuvor prognostizierten Bandbreite von 5 bis 10 % liegen wird. Die EBIT-Marge wird voraussichtlich bei rund 4 - 5 % liegen und damit unter der zuvor prognostizierten Bandbreite von 6 bis 8 %. Basis für die Prognose ist der anhaltend hohe Auftragsbestand des Konzerns von 1,54 Mrd.€.


Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick
Vossloh-Konzern H1 2013 HJ 1 2012 Δ % Q2 2013 Q2 2012 Δ %
Auftragseingang Mio.€ 618,3 573,6 +7,8
365,4 220,0 +66,1
Auftragsbestand Mio.€ 1.544,7 1.498,6 +3,1
1.544,7 1.498,6 +3,1
Umsatz Mio.€ 621,3 571,3 +8,8
354,1 315,6 +12,2
EBIT Mio.€ 12,5 31,0 -59,6 2,8 20,8 -86,5
EBIT-Marge % 2,0 5,4 0,8 6,6
ROCE % 2,8 7,4 1,2 10,0
Wertbeitrag Mio.€ -25,7 -10,7 -16,9 0,1
Konzernüberschuss Mio.€ -3,7 14,6 -5,7 10,4
Ergebnis je Aktie -0,31 1,22 -0,47 0,87

Werdohl, 25. Juli 2013


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Vossloh ist weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Der Konzern konzentriert sich dabei auf seine Kerngeschäfte in der Bahn-Infrastruktur sowie auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse. Unter dem Dach der Vossloh AG sind die Aktivitäten in den zwei Geschäftsbereichen Rail Infrastructure und Transportation geordnet. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte Vossloh mit rund 5.100 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Mrd.€ und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 97,5 Mio.€.