21.03.2003

Vossloh übertrifft Prognosen für 2002 / Dividendenerhöhung um 60 Prozent auf 1,20 Euro

Umsatz und Ergebnis sollen weiter gesteigert werden


Der Vossloh-Konzern hat das Geschäftsjahr 2002 noch erfolgreicher abgeschlossen als Mitte Dezember 2002 prognostiziert. Mit 744,5 Millionen Euro (Prognose: 725 Millionen Euro) wurde der vergleichbare Umsatz des Vorjahres im Bahngeschäft (650,5 Millionen Euro) um 14,5 Prozent übertroffen. Das EBIT (Prognose: knapp 77 Millionen Euro) stieg um 59,7 Prozent auf 78,4 Millionen Euro (Vorjahr 49,1 Millionen Euro). Der Konzernüberschuss (Prognose: 50,4 Millionen Euro) belief sich in 2002 auf 52,4 Millionen Euro nach 17,2 Millionen Euro im Jahr zuvor. Und die Höhe der Dividende (2001: 0,75 Euro) soll auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat mit 1,20 Euro (+ 60 Prozent) die ohnehin schon anspruchsvollen Andeutungen noch übertreffen.

Anlässlich der diesjährigen Bilanzpressekonferenz schaute der Vorsitzende des Vorstands der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, "auf eines der wohl ereignisreichsten und zugleich spannendsten Geschäftsjahre in der über 130jährigen Geschichte unseres Unternehmens" zurück. Im Zuge der Neuausrichtung zu einem Verkehrstechnologie-Konzern hatte sich Vossloh zunächst von seiner Sparte Lichttechnik getrennt.

Mit dem Erwerb der französischen Cogifer-Gruppe wurden die Weichen auf dem Weg zu "Vossloh neu" gestellt. Im Gegenzug trennte sich das Unternehmen von dem - mittelbar gehaltenen - rund 45 % hohen Anteil an dem österreichischen Weichenbauer VAE. Mit dem Erwerb der Kiepe-Gruppe konnten hochinteressante Spezialmärkte der Verkehrstechnologie besetzt und mit dem Kauf des polnischen Marktführers für Schienenbefestigungen Skamo der attraktivste osteuropäische Einzelmarkt für dieses Produkt gesichert werden. Mit diesen Transaktionen wurde ein Volumen von mehr als 600 Millionen Euro bewegt.


Umsatz, Ergebnis und Konzernüberschuss gesteigert
In diesem Jahr der Neuausrichtung konnte Vossloh mit 744,5 Millionen Euro den vergleichbaren Umsatz des Vorjahres (650,5 Millionen Euro) im Bahngeschäft um 14,5 Prozent übertreffen. Von dem Gesamtumsatz entfielen 743,6 Millionen Euro auf die Geschäftsbereiche der Verkehrstechnologie. Die Vossloh AG als Konzern-Holding erzielte zusätzlich Miet- und Pachterträge in Höhe von 0,9 Millionen Euro.

Trotz des Wegfalls des Lichttechnik-Umsatzes, der sich in 2001 auf knapp 253 Millionen Euro belaufen hatte, konnte das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) um 59,7 Prozent auf 78,4 Millionen Euro gesteigert werden. Das bereinigte Vorjahresergebnis lag bei 49,1 Millionen Euro. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2002 enthält auch Gewinne aus der teilweisen Veräußerung des Anteils an der VAE und Vorsorgepositionen in Höhe von netto 14,4 Millionen Euro. "Bereinigt um diese Einflüsse ergibt sich immer noch eine stattliche EBIT-Steigerung um 30,3 Prozent. Diese erfreuliche Entwicklung ist vor allem auf die deutlich verbesserte Ertragslage im Lokomotivbau und in der Systemtechnik zurückzuführen", erläuterte Schuchmann vor der Presse in Düsseldorf.

Der Konzernüberschuss belief sich in 2002 auf 52,4 Millionen Euro nach 17,2 Millionen Euro im Jahr zuvor. Damit erzielte Vossloh den höchsten Konzernüberschuss in seiner Unternehmensgeschichte. Der Gesamteffekt aller darin enthaltenen Transaktionen und Vorsorgemaßnahmen einschließlich der damit verbundenen steuerlichen Auswirkungen beläuft sich auf rund 24 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss von 52,4 Millionen Euro entspricht einem Ergebnis je Aktie von 3,85 Euro und damit mehr als einer Verdreifachung gegenüber 2001 (1,20 Euro).

Vorstand und Aufsichtsrat der Vossloh AG schlagen der Hauptversammlung am 27. Mai 2003 vor, für das Geschäftsjahr 2002 eine gegenüber dem Vorjahr (0,75 Euro) um 60 Prozent erhöhte Bardividende von 1,20 Euro je Aktie zu beschließen. "Damit wollen wir zum Ausdruck bringen, dass das in 2002 erzielte Ergebnisniveau mit steigender Tendenz auch für die kommenden Jahr fest eingeplant ist", so Schuchmann.



Erfreuliche Entwicklung der Geschäftsbereiche
Im Zuge seiner Neuausrichtung hat Vossloh seine Unternehmensstruktur verändert. Anstelle der bisherigen Sparte Eisenbahn & Verkehr steht nun die Rail Technology mit den drei Bereichen Rail Infrastructure (bisher Gleis), Motive Power (bisher Schienenfahrzeuge & Instandhaltung) sowie Information Technologies (bisher Systemtechnik).

Im bisherigen Geschäftsbereich Gleis kletterte der Umsatz um 18,2 Prozent von 433,1 Millionen Euro auf 511,8 Millionen Euro. Das EBIT stieg um 6,9 Prozent von 65,5 Millionen Euro auf 70,0 Millionen Euro, wegen der stark veränderten Zusammensetzung des Bereichs aufgrund des Cogifer-Erwerbs und der VAE-Veräußerung ist jedoch ein Vorjahresvergleich nur bedingt aussagefähig. Der ROCE von 16,8 Prozent (Vorjahr 20,8 Prozent) konnte dem Rentabilitätsanspruch von Vossloh gerecht werden.

Der Geschäftsbereich Schienenfahrzeuge & Instandhaltung erzielte mit 194,5 Millionen Euro eine Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr (175,8 Millionen Euro) um 10,6 Prozent. Das EBIT verbesserte sich von minus 4,3 Millionen Euro in 2001 auf 4,8 Millionen Euro im Berichtsjahr. Der ROCE war mit 4,3 Prozent zwar positiv, blieb aber noch deutlich unter den Konzernanforderungen von 15 Prozent.

Im Geschäftsbereich Systemtechnik lagen die Umsatzerlöse mit 37,9 Millionen Euro abrechnungsbedingt um 7,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 41,0 Millionen Euro. Das EBIT entwickelte sich plangemäß von minus 1,7 Millionen Euro auf 2,8 Millionen Euro. Der ROCE belief sich auf 22,0 Prozent.



Positiver Ausblick auf 2003 und 2004
Trotz der anhaltend unerfreulichen Konjunkturlage rechnet Vossloh damit, den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um mehr als 16 Prozent auf gut 870 Millionen Euro steigern zu können. Das EBIT soll sogar um mehr als 20 Prozent auf knapp 95 Millionen Euro erhöht werden. In diesem Ergebnis sind noch Abgangsgewinne und positive Entkonsolidierungseffekte in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro enthalten. Trotz einer gegenüber 2002 verdoppelten Steuerquote von gut 30 Prozent sollte der Konzernüberschuss wieder das hohe Niveau des Vorjahres erreichen.

Für das Jahr 2004 geht Vossloh von einer weiteren Steigerung des Konzernumsatzes um rund 6,5 Prozent und einem deutlich überproportionalen Anstieg des EBIT aus, der dann ausschließlich aus dem operativen Geschäft erzielt wird. Trotz der zu erwartenden deutlich höheren Steuerquote um knapp 40 Prozent rechnet Vossloh mit einer nochmaligen Erhöhung des Konzernüberschusses. Die Ergebnisprognosen lassen es zu, die für 2002 vorgeschlagene Dividende auch für die kommenden Jahre in Aussicht zu stellen.

"Wir wollen das Ergebnis kontinuierlich steigern und beim Ergebnis je Aktie die Marke von 4 Euro deutlich überschreiten. Die EBIT-Marge soll kontinuierlich 10 Prozent mit steigender Tendenz erreichen, der ROCE bereits in diesem Jahr über 15 Prozent klettern und danach weiter deutlich steigen. Und die Eigenkapitalquote soll durchgängig den Wert von 25 Prozent überschreiten", formulierte Schuchmann die ehrgeizigen Ziele des Konzerns. Auch wenn derzeit die Integration der neu erworbenen Unternehmen in die Vossloh-Gruppe oberste Priorität habe, so werde das wichtigste Ziel des Konzerns, weiter zu wachsen, nicht aus den Augen verloren.



Werdohl/Düsseldorf, den 21. März 2003



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Werner Andree, Vossloh AG, Tel. 02392 / 52407