16.07.2002

Vossloh erwartet Ergebnissteigerung von 1,74 ? auf 3,40 ? je Aktie

Bahntechnologie durch bedeutende Akquisition gestärkt/Nachhaltig hohes Ergebnisniveau


Der Vossloh AG ist bei ihrer Neuausrichtung zu einem Verkehrstechnologie-Unternehmen ein entscheidender Schritt gelungen. Durch den Abschluss eines Vertrags zum Erwerb von 100 % der französischen Cogifer-Gruppe kann sich Vossloh zusätzlich als Systemanbieter und Dienstleister für die Schieneninfrastruktur positionieren, der in der Lage ist, Weichentechnologie nach allen weltweit geltenden Standards sowie Wartung und Instandhaltung von Bahnnetzen anzubieten. Der Kaufpreis für Cogifer beträgt 296 Mio. €. Im Gegenzug trennt Vossloh sich von seinem rund 45 % hohen Anteil an der österreichischen VAE AG, den die voestalpine Bahnsysteme GmbH zum Preis von 140 Mio. Euro übernehmen wird. Um sein derzeitiges Portfolio bei den Schienenfahrzeugsystemen zu erweitern, verhandelt Vossloh darüber hinaus über die Akquisition eines Unternehmens, das sich auf elektrische Komplettausrüstungen für öffentliche Verkehrsmittel spezialisiert hat. Der Verkauf der Lichttechnik und die Realisierung dieser Transaktionen führen u.a. zu einer Verdoppelung des ursprünglich für 2002 geplanten Ergebnisses je Aktie von 1,74 € auf 3,40 € (2001: 1,20 €).

Die Cogifer-Gruppe, die für das laufende Geschäftsjahr mit rund 2.350 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 331 Mio. € und ein EBIT von 27,3 Mio. € erwartet, gliedert sich in das Weichenbau-Unternehmen Cogifer SA und in die Gleisbau-Gesellschaft Cogifer TF. Die beiden Unternehmen erzielen einen etwa gleich hohen Umsatz.

Das Produktspektrum von Cogifer SA umfasst neben Standardweichen und Straßenbahnweichen vor allem Hochgeschwindigkeitsweichensysteme. Darunter befinden sich auch Weichen, auf denen der TGV den Geschwindigkeits-Weltrekord mit 501 km/h erzielt hat. Das Unternehmen kann aber auch Referenzprojekte auf Hochgeschwindigkeitsstrecken der Deutschen Bahn nachweisen.

Bei der Cogifer TF steht neben dem reinen Gleisbau die Gleisinstandhaltung im Vordergrund, die derzeit rund drei Viertel des Umsatzes ausmacht. Cogifer TF ist Marktführer bei Gleisbau und -instandhaltung in Frankreich, Belgien und Luxemburg. Darüber hinaus ist das Unternehmen neben der SNCF führend bei Industriebahnen in Frankreich und erfolgreich im Projektgeschäft mit Gleisanlagen für Straßenbahnen bzw. Stadtbahnsysteme in Europa.

Der Verkauf der Lichttechnik und die Realisierung der angekündigten Transaktionen führen im Geschäftsjahr 2002 zu einem Umsatz von voraussichtlich 703 Mio. € gegenüber ursprünglich geplanten 914 Mio. €. Der Konzernüberschuss dürfte sich in 2002 von ursprünglich erwarteten 25,0 Mio. € auf 48,9 Mio. € nahezu verdoppeln. Dies gilt auch für das Ergebnis je Aktie, das sich von 1,74 € auf 3,40 € entwickeln sollte. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2001 (1,20 €) entspricht diese Entwicklung sogar fast einer Verdreifachung. In den kommenden Jahren soll ein vergleichbar hohes Ergebnis erreicht werden. Im Jahr 2004 will der Konzern dieses Ziel aus einem Umsatz von knapp 1 Mrd. € allein aus der heutigen Bahntechnologie in voller Höhe operativ erzielen. "Auf dem Ergebnisniveau von 3,40 € je Aktie soll dann die weitere Entwicklung aufbauen, von der wir uns noch einiges versprechen", so Schuchmann.

Nach Abschluss der geplanten Transaktionen wird das Eigenkapital mit 278,6 Mio. € rund 35 % der Bilanzsumme repräsentieren und damit auf dem Niveau des Vorjahres liegen, obwohl die Anteile Dritter weitestgehend entfallen. Die Netto-Finanzschulden, die sich in der bisherigen Planung für 2002 auf 222,2 Mio. € beliefen, sollten sich auf rund 196,0 Mio. € verringern. Beim Net Gearing wird damit eine Verbesserung von rund 74 % in 2001 auf nunmehr etwa 70 % erwartet.

Schuchmann zog das Fazit: "Viele reden über Neuausrichtung – wir setzen sie zügig und wertsteigernd um. Mit der Veräußerung der Lichttechnik haben wir die angekündigte Konzentration auf Verkehrstechnologie erreicht. Die avisierte Reinvestition des Veräußerungserlöses in den Ausbau der margenstärkeren und wachstumsträchtigeren Verkehrstechnologie läuft. Das Ergebnis je Aktie verdoppelt sich nahezu gegenüber dem bisherigen Plan für 2002, das Net-Gearing verbessert sich, die Eigenkapitalquote bleibt trotz des Wegfalls von Minderheitenanteilen stabil. Hinzu kommt eine Verbesserung der Risikoposition durch weniger volatile Geschäftsfelder und durch das Erreichen von kritischen Größen in den einzelnen Geschäftsfeldern." Der Konzernchef ergänzte, dass an dem Ziel, für die gesamte Vossloh-Gruppe bis 2004 eine Umsatzgrößenordnung von etwa 2 Mrd. € zu erreichen, festgehalten werde: "Sie können also in den kommenden beiden Jahren von weiteren wesentlichen Transaktionen ausgehen!



Werdohl/Düsseldorf, den 16. Juli 2002

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