24.04.2002

Vossloh startet planmäßig in das Geschäftsjahr 2002

Deutliche Steigerungsraten für das Gesamtjahr erwartet - Neuausrichtung zum Verkehrstechnologie-Konzern

Der Vossloh-Konzern hat trotz der anhaltenden Rezession seine Planvorgaben für das 1. Quartal 2002 erreicht. Mit einem Umsatz in Höhe von 198,9 Mio. € konnte der vergleichbare Vorjahreswert von 203,9 Mio. € annähernd gehalten werden. Mit 11,1 Mio. € lag das EBIT zwar unter dem Vorjahresergebnis von 16,4 Mio. €, entsprach damit allerdings der Planung. In dem Vorjahreswert sind planmäßige Firmenwertabschreibungen in Höhe von 1,2 Mio. € enthalten, die gemäß US-GAAP mit Beginn des Jahres 2002 entfallen. Der Konzernüberschuss je Aktie betrug in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 0,14 € nach 0,43 € im Jahr zuvor.

Die Umsätze in der Sparte Eisenbahn & Verkehr beliefen sich im 1. Quartal 2002 auf 134,9 Mio. € und lagen damit auf dem Niveau des Vorjahres (133,8 Mio. €). Das EBIT verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Mio. € auf 9,3 Mio. €. In der Vorjahreszahl von 11,0 Mio. € waren Firmenwertabschreibungen in Höhe von 1,1 Mio. € enthalten. Der Ergebnisrückgang resultiert im Wesentlichen aus zeitlichen Verzögerungen bei der Abrechnung von größeren Projekten in den Geschäftsfeldern Lokomotiven und Systemtechnik.

In der Sparte Lichttechnik hat die anhaltende Rezession vor allem in Europa dazu geführt, dass der Umsatz in den ersten drei Monaten mit 63,8 Mio. € um 6,2 Mio. € unter dem allerdings hohen Vorjahres-niveau von 70,0 Mio. € lag. Durch Kostenanpassungen als Folge der im Jahr 2000 begonnenen umfangreichen Restrukturierungen und durch die Optimierung der Logistikprozesse konnte jedoch ein positi-ves Quartalsergebnis in Höhe von 4,3 Mio. € erzielt werden. Es lag jedoch um 3,5 Mio. € niedriger als im 1. Quartal 2001.

Zuversichtlicher Ausblick für das Geschäftsjahr 2002

Vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Konjunkturlage erwartet Vossloh für das Gesamtjahr keine nennenswerte Ausweitung des Geschäftsvolumens. Der Umsatz in 2002 dürfte bei rund 915 Mio. € liegen und damit den Vorjahreswert von 903 Mio. € nur geringfügig übertreffen. Das EBIT soll jedoch deutlich um etwa 23 % von 60 Mio. € auf rund 74 Mio. € gesteigert werden. Der Konzernüberschuss sollte mit 25 Mio. € sogar um 45 % über dem in 2001 erzielten Wert von 17,2 Mio. € liegen. Hieraus ergibt sich für 2002 ein Konzernüberschuss je Aktie von 1,74 € (Vorjahr 1,20 €).

"Diese Ergebnisprognosen beinhalten aufgrund der Unsicherheiten bezüglich der konjunkturellen Entwicklung und der Abrechnungszeit-punkte im Projektgeschäft der Sparte Eisenbahn & Verkehr sowohl Chancen als auch Risiken. Diese sehen wir - bezogen auf den Konzernüberschuss - unverändert jeweils bei etwa 5 Mio. €", erklärte der Vorsitzende des Vorstands der Vossloh AG, Burkhard Schuchmann, anlässlich der heutigen Bilanzpressekonferenz des Konzerns in Düsseldorf. Er betonte, dass Vossloh auf dem richtigen Weg sei, die ambitionierten Ziele für das Jahr 2002 zu erreichen.

Stabile Dividendenpolitik

Im Geschäftsjahr 2001 war es Vossloh trotz des Konjunktureinbruchs gelungen, den Umsatz um gut 5 % auf 903,0 Mio. € zu steigern. In der Vorjahreszahl von 854,4 Mio. € waren zudem noch Umsätze der im Berichtsjahr veräußerten Geschäftseinheit Maschinenbau. Ohne diese Erlöse von fast 62 Mio. € betrug die Steigerungsrate sogar rund 14 %.

Das Umsatzwachstum resultierte ausschließlich aus dem gestiegenen Geschäftsvolumen der Sparte Eisenbahn & Verkehr. Es stieg um 12,1 % auf 649,7 Mio. € (Vorjahr 579,8 Mio. €). Ohne die Maschinenbau-Umsätze belief sich die Steigerung auf 25,4 %. Vor allem aufgrund der Rezession in Europa fiel der Umsatz in der Sparte Lichttechnik um rund 8 % auf 252,8 Mio. € (Vorjahr 274,1 Mio. €).

Trotz der konzernweit deutlichen Umsatzsteigerung ging das EBIT auf 60,0 Mio. € zurück (Vorjahr 77,9 Mio. €). Die Reduzierung betraf beide Sparten. Insbesondere durch das niedrigere EBIT sank auch der Konzernüberschuss auf 17,2 Mio. € (Vorjahr 27,8 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,20 € (Vorjahr 1,93 €). Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung trotz der rückläufigen Ergebnisentwicklung vor, für das Geschäftsjahr 2001 eine gegenüber dem Vorjahr gleichbleibende Bardividende von 0,75 € je Aktie zu beschließen. "Damit unterstreichen wir erneut unsere stabile Dividen-denpolitik", betonte Schuchmann.

Weiterentwicklung zu einem Verkehrstechnologie-Konzern

Ausführlich stellte er vor der Presse die vorgesehene Neuausrichtung des Konzerns vor. Er machte deutlich, dass bei einer Fortsetzung der Zwei-Sparten-Strategie die Ressourcen der Vossloh AG auf die strate-gischen Optionen in den beiden Sparten verteilt würden. "Damit müsste die finanzielle Ausstattung sowohl für die geplante Vorwärts-strategie in der Sparte Eisenbahn & Verkehr wie auch für die Optio-nen in der Lichttechnik verwendet werden. Im Ergebnis ist zu erwar-ten, dass die strategischen Chancen nicht gleichermaßen in beiden Sparten wahrgenommen und dadurch die erreichten Wettbewerbs-positionen gefährdet werden", erläuterte Schuchmann. Eine ausschließliche Konzentration der finanziellen Ressourcen und der Managementkapazitäten auf eine der beiden Sparten unter Erhalt der jeweils anderen würde diesen Prozess für die zurückstehende Sparte deutlich beschleunigen und darüber hinaus dem Kapitalmarkt keine Grundlage für ein verbessertes Verständnis des tatsächlichen inneren Wertes der Vossloh AG bieten. Das Kurssteigerungspotenzial würde nicht in vollem Umfang erkennbar.

Vor diesem Hintergrund sei der Vorstand zu der Auffassung gelangt, dass eine konsequente Neuausrichtung die beste Alternative für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft des Konzerns ist. Mit dieser strategi-schen Neuausrichtung verfolgt Vossloh folgende Ziele:

- Weiterentwicklung von Vossloh zu einem Verkehrstechnologie-Konzern

- Klare Fokussierung auf eine Sparte

- Fortsetzung der Positionierung als margenstarker Spezialanbieter mit hohen Marktanteilen in wachstumsstarken Nischenmärkten

- Steigerung der Attraktivität am Kapitalmarkt

"Die Sparte Eisenbahn & Verkehr hat sich in den vergangenen Jahren hinsichtlich Umsatz und Ertrag zum Schwerpunkt des Vossloh-Konzerns entwickelt. Die Sparte hält führende Marktpositionen, aus denen das organische Wachstum mit hoher Realisierungswahrschein-lichkeit entwickelt werden kann. Auch die Akquisitionsoptionen lassen durch die Marktstellung der Zielobjekte den angestrebten Return on Investment erwarten. Unser Ziel ist klar formuliert: Vossloh wird sich in den kommenden Jahren zu einem fokussierten Verkehrs-technologie-Unternehmen entwickeln", so Schuchmann.

Er wies darauf hin, dass erste Gespräche mit Erwerbsinteressenten im Januar und Februar 2002 geführt worden seien. Derzeit fänden nach Prüfung entsprechender Angebote intensive Verhandlungen mit interessierten Investoren statt, die zügig abgeschlossen werden sollen. "Die Veräußerung der Sparte Lichttechnik eröffnet die Möglichkeit, deren Aktivitäten mit einem weltweit tätigen industriellen Partner oder einem Finanzinvestor zusammenzuführen und so die Grundlage für ein langfristiges Wachstum der Vossloh Lichttechnik zu schaffen", erklärte Schuchmann.

Um die ambitionierten Ziele (Umsatz in 2004 rund 2 Mrd. € bei einem nachhaltigen ROCE von etwa 15 %) zu erreichen, werde der Konzern durch organisches Wachstum und durch Akquisitionen gestärkt. Dabei sei es gut vorstellbar, dass Vossloh sich als künftiger Verkehrstech-nologie-Konzern breiter als bisher aufstelle.



Düsseldorf/Werdohl, den 24. April 2002

Für eventuelle Rückfragen:

Vossloh AG, Andreas Bunse, Tel. 02392/52249